STRASBOURG
Ziel
Im mittelalterlichen Straßburg sammeln die Spieler Prestige. Sie besetzen Ratsposten, beeinflussen Zünfte und Kaufleute und besetzen wichtige Gebiete in der Stadt. Welche Aktionen durchgeführt werden können, wird durch einzelne Versteigerungen entschieden.
Regeln
In jeder Runde werden neun Aktionsphasen nach einem festen, durch einen Aktionsstreifen definierten Ablauf durchgeführt. Um eine Aktion durchführen zu können, müssen die Spieler mit ihren zu Rundenbeginn vorbereiteten Einflusskarten-Stapeln Gebote abgeben. Im gesamten Spiel stehen jedem Spieler nur 24 Karten zur Verfügung, die er sich einteilen muss. Meistens kann jedoch nicht nur der Höchstbieter eine Aktion durchführen, sondern auch der Zweit- und manchmal sogar der Drittplatzierte. Wer mit seinem Gebot trotzdem leer ausgeht, darf zum Trost eine seiner eingesetzten Karten behalten.
Die beiden häufigsten Aktionen sind das Beeinflussen von Zünften und Kaufleuten. Letztere ermöglichen das Verkaufen von Warenplättchen zum abgebildeten festen Wert. Zünfte erlauben dagegen das Einsetzen einer Figur auf einem Ratsfeld der Zunft, den Erhalt einer Ware sowie das Einsetzen einer Figur auf ein freies Feld der Zunft im Stadtgebiet (kostenpflichtig). Durch die Aktionen Kapelle bauen und Bauwerk errichten werden angrenzende Felder in der Stadt zusätzlich aufgewertet.
Nach fünf Runden werden Prestigepunkte verteilt um den Gewinner zu bestimmen. Es gibt sie für jede Figur im Stadtgebiet, für angrenzende Kapellen und Bauwerke sowie für erfüllte Aufgabenkarten (wohingegen nicht erfüllte Punktabzug bedeuten).
Meinung
Strasbourg ist eine Mischung aus Versteigerungsorgien und Mehrheitenmanagement. Den Schlüssel zum Erfolg stellen letztlich gute Positionierungen auf dem Stadtplan dar. Jedoch kostet dies Geld, und das muss erst einmal verdient werden. Dazu müssen Waren besorgt und gewinnbringend wieder abgestoßen werden, was sowohl ein geschicktes Konkurrenzmanagement erfordert als auch ein Beachten der Zeitpunkte, zu denen bestimmte Aktionen überhaupt möglich sind.
Um die zahlreichen Abhängigkeiten der Aktionen, Folgeaktionen und Boni richtig zu verstehen (und verwenden zu können), benötigt man mehrere Partien. In der allerersten spielt auch ein erfahrener Spieler relativ „blind“, was zur Folge hat, dass Neulinge in einer Runde praktisch kaum eine Chance haben. Andererseits bietet Strasbourg auch zahlreiche Gelegenheiten zum Nachdenken, weshalb Grübler die Spieldauer unangenehm in die Länge ziehen können.
Fazit
Strasbourg ist etwas komplexer, als es die relativ überschaubaren Regeln zunächst suggerieren. Das Bietsystem erfordert manchmal eine hohe Frusttoleranz, da die Mitspieler jeden noch so guten Plan durchkreuzen können. Trotzdem ist Strasbourg abwechslungsreich, ausgewogen und spannend – und somit ein Highlight unter den vielen Versteigerungsspielen.
6 | cp 15.05.2011 | ganz nett, aber etwas zu abstrakt |
8.5 | Jivaro 22.11.2011 | |
6 | rolf.gerhard 23.11.2011 |
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