SHANGHAIEN
Ziel
„Shanghaien“ nannte man die gewaltsame Anheuer-Methode in den berüchtigten Hafenkneipen Shanghais. Hier streiten sich nun der Schreckliche Michele und Kapitän Ramon „El Dado“, wer von ihnen wohl die bessere Mannschaft bekommt –vor schmutzigen Tricks nimmt natürlich niemand Abstand.
Regeln
In insgesamt acht Runden werden jeweils sechs Kneipenkarten mit verschiedenen künftigen Crewmitgliedern diverser Nationalitäten sowie einigen „Schmutzigen Tricks“ ausgelegt. Die Seeleute tragen Werte zwischen 1 und 4 und haben sonst keine besonderen Eigenschaften.
Jedem Spieler stehen sechs Würfel zur Verfügung, mit denen um die Karten gekämpft wird. Abwechselnd werden zwei Würfel geworfen und einer der beiden an der entsprechenden Karte platziert. Beim ersten Würfel darf je Spieler selbst entscheiden, ob die Karten in auf- oder absteigender Reihenfolge ausliegen. Sobald beide Spieler nur noch einen Würfel übrig haben oder einer zuvor auf das würfeln verzichtet, beginnt das Shanghaien. Jede Karte wird dem Spieler zugeteilt, der die meisten Würfel an dieser platziert hat. Bei Gleichstand entscheiden die direkt benachbart liegenden.
Die neuen Crewmitglieder werden nach Nationen/Farben sortiert und offen ausgelegt. „Schmutzige Tricks“ können separat gesammelt und entweder als zusätzliche Siegpunkte aufgehoben, oder ein Mal pro Runde für eine Sonderaktion eingesetzt werden. Damit lassen sich Würfe modifizieren, wiederholen oder sogar doppelt anlegen.
Nach acht Runden sind alle Karten des Nachziehstapels aufgebraucht und es kommt zur Wertung. In jeder Farbe werden die abgebildeten Punkte addiert und verglichen. Wer mehr hat als der Gegner, erhält die Punkte des Gegners. Hat dieser in einer Farbe überhaupt kein Crewmitglied angeworben, dürfen die eigenen Punkte gezählt werden. Jeder Schmutzige Trick ist einen weiteren Punkt wert.
Meinung
Um Karten kämpfen und irgendwie aufteilen, das kommt bekannt vor. Ob nun mit Karten um Grenzsteine gekämpft (Schottentotten), oder mit Völkern Pyramiden errichtet (Babel) werden, die Grundidee dahinter ist die gleiche. Doch glücklicherweise nicht die Ausführung, denn trotz dieser Vertrautheiten vermittelt Shanghaien ein recht eigenständiges Spielgefühl. Vielleicht weil Würfel im Spiel sind? Oder weil die „Schmutzigen Tricks“ dem Ganzen den letzten Schliff geben? Vielleicht beides. Während die Würfel für ein überschaubares Zufallsmoment sorgen, bieten die Tricks allerlei taktische Möglichkeiten, ohne dabei unübersichtlich oder verwirrend zu werden. Denn jede Karte wird „redlich“ und offen erworben, ein verdecktes Nachziehen ist nicht im Spiel.
Doch es ist nicht nur das Spiel selbst, das einen außergewöhnlich guten Eindruck hinterlässt, es ist auch das Gesamtwerk. Die für Abacus untypische Verpackung passt hervorragend in die 2er-Reihe von Kosmos und hebt sich doch gleichzeitig alleine schon farblich davon ab. Das Material ist sogar reisetauglich. Eingeschränkt zumindest, denn einen Würfelbecher sollte man unterwegs besser dabei haben. Dass die Würfel nicht nur funktionell sind, sondern auch noch ansprechend aussehen, ist ein weiteres Plus.
Fazit
Mit Shanghaien legt Abacus ein Top-Spiel für zwei Personen hin, das aufgrund der Qualität, des Preises und des Spielspaßes eine ganz klare Kaufempfehlung für alle darstellt, die sich gerne zu zweit die Zeit vertreiben.
6 | kathrin 26.04.2009 | |
6 | niggi 02.07.2009 | |
6.5 | Dreizack 06.07.2009 | |
7 | Cyberian 14.07.2009 | Sch?nes Zweierspiel mit ?rgerfaktor! |
6 | iglika_t 14.07.2009 | |
5.5 | MichaelKroeger 29.01.2010 | Gew?hnungsbed?rftiger Wertungsmechanismus. Thema aufgesetzt. Unaufdringliches W?rfelspiel. |
6 | MarkusB 12.05.2013 | |
5 | schuetzkevin 16.08.2019 |
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