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Datenblatt image
ID 12687

SCHINDERHANNES


cover
Jahrgang: 2009

Verlag: Clicker Spiele [->]
Autor: Stephan Riedel
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1-4

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45

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ab 9


Material: hochwertig
Komplexität: hoch
Kommunikation: durchschnittlich
Interaktion: durchschnittlich
Einfluss: hochf5
Bewertung angespielt: 7.8 von 10
punkte

Score gesamt: 73.9% von 100
score
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Rezension

Ziel

Zwischen 1796 und 1803 trieb der als „Schinderhannes“ bekannte Verbrecher Johannes Bückler im Taunus sein Unwesen. Sechzehn verschiedene Vergehen in den umliegenden Ortschaften werden ihm zur Last gelegt, doch welche Tat ereignete sich wo? Dies herauszufinden ist Aufgabe der Spieler, denen dafür 76 Hinweiskarten zur Verfügung stehen.

Regeln

In jeder der sechzehn Ortschaften des Spielplans wurde genau ein Verbrechen begangen. Durch das Ausspielen einer Hinweiskarte werden entweder Hinweismarker einer neuen Art platziert oder bereits ausliegende durch die präzisierende Formulierung des Textes entfernt. Entfernte und nicht mehr benötigte Marker erhalten die Spieler sofort als Punktechips.

Neben dem Ausspielen einer Karte darf zusätzlich auch eine weitere abgeworfen werden -dies macht z.B. dann Sinn, wenn sie nicht mehr angewendet werden kann. (Nicht mehr anwendbare Karten der beiden Nachziehstapel werden dagegen automatisch aus dem Spiel entfernt.) Am Ende eines Zuges wird dann die gleiche Kartenzahl wieder nachzogen. Wird auf das Ausspielen einer Karte verzichtet, dürfen beliebig viele abgeworfen und eine zusätzliche nachgezogen werden.

Vier verschiedene Kartentypen ermöglichen eine unstatische Verwendung: Deliktkarten schränken einen Delikt auf vier spezielle Ortschaften ein, Gruppenkarten auf eine Hälfte des Spielplanes –jedoch darf zwischen vier Delikten gewählt werden. Bezirkskarten regeln das Nachbarschaftsverhältnis zweiter Taten und Ortschaftskarten reduzieren die möglichen Vorkommnisse in einem bestimmten Ort auf vier.

Gruppen- und Bezirkskarten können erst gespielt werden wenn die verfügbare Markermenge ausreicht um den Delikt einzugrenzen, Ortschaftskarten erfordern das Vorhandensein von Markern im bezeichneten Ort. Wird ein Tathergang eindeutig auf eine Ortschaft eingeschränkt, erhält dieser eine „Tatscheibe“, was das Platzieren weiterer Marker dort unterbindet. Das Spiel endet sobald alle Delikte zugeordnet wurden oder alle Karten gespielt bzw. abgelegt wurden. Wer die meisten Punktechips sammeln konnte, gewinnt.

Meinung

Schinderhannes ist ein Remake des Deduktionsspiels Old Town vom selben Autor und Verlag. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist Schinderhannes jedoch deutlich ansprechender gestaltet. Die Spielplan ist um Klassen schöner, und auch asymmetrischer als es bei Old Town der Fall war. Zwar muss an ein, zwei Stellen auf mögliche Logikfehler geachtet werden, doch rechtfertigt der atmosphärische Gewinn dies allemal. Zu möglichen Logikfehlern gehört beispielsweise die Einschränkung auf Nachbarorte in einem angrenzenden Bezirk bei Orten, die überhaupt keinen direkt benachbarten Bezirk haben.

Durch die Auswahlmöglichkeiten der meisten Karten verläuft jede Partie anders. Meistens muss man sich zwar auf einen oder zwei Siegpunkte pro Aktion beschränken, doch wer im richtigen Moment die passende Karte auf der Hand hält, darf sich manchmal auch über noch mehr freuen. Der Glücksfaktor stört jedoch nicht, vielmehr ist es der deduktive Aspekt, der Schinderhannes zu einem seltenen Vertreter seines Genres macht. Denn Schinderhannes macht nichts anderes, ausschließlich Deduktion. 

Im Verlauf einer Partie reduzieren sich zwangsweise die Handlungsoptionen kontinuierlich. Manchmal ist es deshalb ratsam, rechtzeitig bestimmte Karten auszuspielen, bevor diese unbrauchbar werden und abgeworfen werden müssen. Ein Passen kann nützlich sein um dauerhaft eine Handkarte mehr zu erhalten -davon sollte aber nicht übermäßig Gebrauch gemacht werden, da sonst die Mitspieler nicht mehr einzuholen sind.

Neben vier Soloaufgaben beinhaltet die Anleitung übrigens auch einen sehr lesenswerten historischen Anhang, der über die Geschehnisse vor 200 Jahren ausführlich informiert.

Fazit

War Old Town noch etwas unbeholfen produziert, bügelt Schinderhannes die Schwächen seines Vorgängers gekonnt aus und zeigt, wie ein Deduktionsspiel aussehen muss. Dass in einem solchen überlegt und kombiniert werden muss, liegt in der Natur der Sache und macht Schinderhannes deshalb auch nicht gleich zu einem Familienspiel. Aber zu einer erfrischend geradlinigen Herausforderung, die ganz ohne Würfel und Pöppel auskommt.


2009-11-25, Carsten Pinnow (cp)



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Bewertungen
7.5donvanone
04.11.2009
Endlich ein "Old Town" in sch?ner Optik
7.5drfunk
25.11.2009
9alguenter.mkraemer
08.04.2010
Derzeit wohl eines der besten Deduktionsspiele auf dem Markt. Das Thema ist auch sehr gelungen und vor allem unverbraucht.
7flulalu
28.03.2013

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