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Datenblatt image
ID 13315

RUSH N CRUSH


cover
Jahrgang: 2009

Verlag: Alderac Entertainment Group [->]
Asmodee [->]
Autor: Charly Cazals, Frédéric Henry, Guillaume Blossier
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3-6

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60

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ab 12


Material: hochwertig
Komplexität: durchschnittlich
Kommunikation: durchschnittlich
Interaktion: durchschnittlich
Einfluss: hochf5
Bewertung angespielt: 6.0 von 10
punkte

Score gesamt: 56.0% von 100
score
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Rezension

Ziel

Konkurrenten aus der Bahn schubsen und in Wände donnern lassen –also ordentlich demolieren!- gehört zu einem gepflegten Wettrennen dazu wie Fahrer und Overdrive. In zwei verschiedenen Spielmodi können sich die Rennwütigen in Rush n Crush miteinander messen.

Regeln

Zunächst wird die Rennstrecke zusammengesetzt und jeder Fahrer (mit vier speziellen Ausrüstungsgegenständen) mit einer Armaturentafel (mit zwei weiteren Ausrüstungen) ausgestattet. Ein Spieler kann einen oder zwei Fahrer eines Teams steuern.

Jedes Fahrzeug verfügt über Punkteskalen für Lenkung, Bremsen, Turbo, strukturelle Integrität und Motortemperatur. Grundsätzlich gilt: Nach sechs Beschädigungen eines Typs geht nix mehr. Dies lässt sich entweder durch hinreichend viele Kollisionen bewerkstelligen, oder durch riskantes und/oder ungeschicktes Fahrverhalten. Der Fahrer am Zug darf nämlich entweder den Gang wechseln oder Gas geben. Mittels Einsatz des Turbos oder der Bremsen auch mal etwas härter. Daraus resultiert dann nicht nur die feste Felderzahl, die die eigene Kiste vorwärts bewegt wird, sondern auch die maximale Lenkung. Diese wird ermittelt, indem Lenkwürfel geworfen werden: Je nach Geschwindigkeit gilt entweder die größte oder die kleinste Zahl. Mehr als diese Felderzahl darf während der Fortbewegung nicht zur Seite ausgewichen werden. Bei ausgefahrener Höchstgeschwindigkeit sind dies übrigens genau Null Felder. Doch nicht nur das, es droht auch Überhitzung. Je schaltfauler gefahren wird, desto mehr Würfel werden verwendet. Jede 1 und 2 erhöht die Motortemperatur um eine Stufe.

Wer sein Fahrzeug einigermaßen im Griff hat, kann sich auch mit seinen Konkurrenten anlegen und versuchen diese aus der Fahrbahn zu schubsen. Dies gelingt mit 50%iger Wahrscheinlichkeit und fügt den armen Mitfahren Strukturschaden zu. Durch den Einsatz der Spezialausrüstung lässt sich allerdings noch mehr Unfug anstellen. Manche Fahrzeuge verfügen über eine verbesserte Panzerung (+2 Struktur), andere über einen Bordcomputer (+2 Lenkung). Eine Kampfstoßstange erhöht die Schadenswahrscheinlichkeit für gegnerische Fahrzeuge erheblich und wer Minen legen kann, sorgt für gefährliche Hindernisse.

Aber auch die Fahrer selbst bringen einiges an fiesen Tricks mit. Die beiden „Rush“-Fähigkeiten Raketenbooster (+1 Feld) und Feuerlöscher (Temperaturpegel -1) beherrschen sie alle, doch beim „Crush“ gibt es Unterschiede: Zur Waffenauswahl gehören nach hinten ausgerichtete Flammenwerfer, nach vorne gerichtete Maschinengewehre, seitliche Stoßstangen und Kettensägen. Da ist der Fahrspaß praktisch vorprogrammiert, allerdings darf pro Runde nur je eine Rush und Crush Aktion aktiviert werden.

Wer sich für den Overdrive-Modus entscheidet, sollte schon etwas Erfahrung mitbringen, denn hier werden Kollisionen etwas detaillierter gehandhabt. Bei einer Frontalkollision werden beispielsweise so viele Würfel geworfen, wie dem Fahrer noch Bewegungspunkte zur Verfügung stehen. Jede 1 oder 2 reduziert die strukturelle Integrität bei beiden Fahrzeugen um 1, jede 3 nur die des angefahrenen Konkurrenten. Diese Taktik wird übrigens „Rush n Crush“ genannt, die dem Spiel seinen Namen gegeben hat. Am Ende gewinnt natürlich immer nur derjenige, der als Erster das Ziel erreicht.

Meinung

Unter den Rennspielen mit Hindernissen zählt Rush n Crush sicherlich zu den gewalttätigsten. Mit allerlei fiesen Fahrzeugausrüstungen, die gewiss kein TÜV zulassen würde, können die Mitspieler an die Wand geklatscht, umgenietet und abgefackelt werden. Das macht einen Heidenspaß und verführt schnell zu besonders unvorsichtigem, sprich aggressivem Fahrverhalten. Dabei darf allerdings nicht aus den Augen gelassen werden, dass jede Kollision auch das Risiko für einen eigenen Schaden birgt. So schön so ein „Rush n Crush“ auch sein mag.

Die krampfhaft locker geschriebene Anleitung erschwert jedoch den Einstieg in das heiße Rennen unnötig. Während sich der englische Text angenehm liest, wurden aus dem „Loser“ für die deutsche Version beispielsweise plötzlich eine „Lusche“ und aus dem Haufen von Losern („bunch of losers“) eine „Bande von Luschen“. Wenn dann auch noch Begriffe wie „Schlitten“ und „Karre“ verwendet werden, fühlt sich das Ganze irgendwie befremdlich an. Zudem ist die Aufteilung des Regelwerks in Arcade und Overdrive Modus denkbar ungeschickt erfolgt. Für jede Variante gibt es ein dickes Regelwerk in fünf Sprachen, mit inhaltlichen Wiederholungen an manchen Stellen und Lücken andererseits, die im anderen Papierwerk nachgeschlagen werden müssen. Mal ganz abgesehen davon, dass nicht einmal alle Absätze vollständig in die deutsche Sprache übersetzt wurden.

Nachdem die Regeln einigermaßen verstanden sind, empfiehlt es sich dringend erst einmal ein einfaches Arcade-Rennen zu probieren und die Möglichkeiten der Flitzer zu eruieren. Denn nichts ist unangenehmer, als von einem Mitspieler bei hohem Tempo zur Seite geschoben zu werden und dadurch dem nächsten Hindernis nicht mehr ausweichen zu können. Ein paar ungeschickte Aktionen solcher Art, und vorbei ist es mit der Herrlichkeit des eigenen Fahrzeugs. Deshalb merke: Wer es nicht einmal schafft, einigermaßen heil ohne Waffen ins Ziel zu kommen, braucht sich um den Einsatz dieser auch nicht mehr kümmern!

Etwas gewöhnungsbedürftig ist nicht nur der Fortbewegungsmechanismus, sondern auch der Logikwechsel, der bei den seitlichen Stoßstangen erfolgt: Hier gelingt der Crush bei niedrigen Würfelergebnissen, entgegen dem üblichen Prozedere. Doch wie heißt es so schön: Übung macht den Meister. Wer die Mechanismen nach ein paar Partien beherrscht, kann sich in Ruhe um die Mitfahrer kümmern. Welche Ausrüstungen dafür zur Verfügung stehen, spielt eine untergeordnete Rolle: Alle sind auf ihre eigene Art fies, alle werden gerne eingesetzt.

Fazit

Wem herkömmliche Rennen zu friedlich sind, kann sich bei Rush n Crush (fast) nach Belieben ausleben. Ein wenig Übung erfordert das Geschwindigkeitsmanagement, mit dem ein Spieler in der Regel schon alle Hände voll zu tun hat. Den besonderen Pfiff offenbart Rush n Crush jedoch durch seine subversive Art, mit der sich auch prima gemeinsam gegen einzelne Fahrer und Mitspieler vorgehen lässt. Die Planbarkeit der festen Fortbewegung wird dabei durch den Glücksfaktor beim häufigen Würfeln gut ausgeglichen. Ein wenig Humor und Leidensfähigkeit sollten die Spieler folglich mitbringen, damit sie dieses irre Rennen in vollen Zügen genießen können.


2010-05-05, Carsten Pinnow (cp)



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Bewertungen
6cp
26.04.2010
Die Waffen sind cool, die Gangschaltung ist etwas zu kompliziert.
6markus
06.09.2010
bei uns ist der Rennspiel-Funke nicht ?bergesprungen

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