PHASE 10 DAS BRETTSPIEL
Ziel
Das Phase 10 Kartenspiel hat einen großen Bruder bekommen und bei dem geht´s rund – rund herum. Auf dem Spielplan befinden sich viele Aktionsfelder, die neuen Schwung in die bewährten Mechanismen bringen (sollen), und wer zuerst fertig macht, kann beim Brettspiel sogar eine Phase überspringen.
Regeln
Der Spielplan wird in die Tischmitte gelegt, und jeder Spieler erhält einen Spielstein, einen Phasenanzeiger und eine Übersichtskarte sowie zehn Handkarten. Weitere fünf Karten bilden von Beginn an den Ablagestapel, der zentral neben dem Nachziehstapel platziert wird.
Der aktive Spieler würfelt mit beiden Würfeln und wählt einen davon aus. Entsprechend viele Felder wird dann seine Spielfigur vorgezogen. Das Feld, auf dem der Spielstein landet, gibt nun an, welche Aktion der Spieler anschließend ausführen muss (z.B. weitere Karten auf die Hand nehmen). Im zweiten Schritt kann der Spieler seine Phase auslegen, sofern er die erforderliche Kombination auf der Hand hält (wie im Kartenspiel). Last not least muss er eine Karte ablegen, um seinen Spielzug zu beenden.
Hat ein Spieler seine Phase ausliegen, kann er seine restlichen Karten ggf. anlegen – auch bei ausliegenden Phasen der Mitspieler. Wer seine letzte Handkarte abwirft, darf zur Belohnung seinen Phasenanzeiger um zwei Phasenfelder vorziehen. Danach darf jeder Mitspieler, der ebenfalls seine Phase vollendet hat, seinen Phasenanzeiger um ein Feld weiterziehen. Spieler, die ihre Phase nicht geschafft haben, dürfen bis zu fünf Handkarten (inkl. Joker) für die nächste Runde behalten.
Danach beginnt ein neuer Durchgang, und jeder erhält wie gehabt zehn Karten auf die Hand. Sobald ein Spieler während der Auswertung mit seinem Phasenanzeiger auf das Feld mit dem Lorbeerkranz zieht, endet die Partie, und dieser Spieler hat gewonnen.
Meinung
Ehrlich gesagt bietet Phase 10 – Das Brettspiel eigentlich nicht viel Neues. Sowohl der Spielmechanismus als auch die zehn Phasen entsprechen dem Kartenspiel. Lediglich der Spielplan mit den Aktionen sorgt für leichte Unterschiede. Apropos Aktionsfelder: Diese erleichtern das Spiel erheblich, denn alle Aktionen bieten immense Vorteile. Zur Spannungssteigerung trägt dies allerdings nicht bei, da die einzelnen Phasen dadurch wesentlich leichter erfüllbar werden.
Die Idee mit dem Phasenanzeiger ist leider auch nicht gerade ein Bringer. Und die Belohnung des Weiterrückens um zwei Phasenfelder beim „fertig machen“ ist ja wohl ein schlechter Witz. Dadurch kann es locker vorkommen, dass ein Spieler nur sieben oder acht Phasen bis zum Sieg erfüllen muss, wenn er des Öfteren als Erster seine letzte Handkarte abwerfen kann. Der Glücksfaktor ist bei Phase 10 ohnehin verdammt hoch, aber durch diese Regelmodifizierung (im Vergleich zum Kartenspiel) erhöht er sich nochmals. Demzufolge eignet sich das Brettspiel zweifellos nur für Gelegenheitsspieler und Familien, die Spiele wie Rommé oder Canasta mögen, aber nicht für Vielspieler, die Wert auf Taktik und Strategie legen. Immerhin gibt es hinsichtlich der Spieleranzahl keine qualitativen Unterschiede und auch der Spielspaß ist in jeder Besetzung gleich.
Wenn man sich überlegt, dass das Brettspiel doppelt so teuer ist wie das Kartenspiel, dann kommt unter dem Strich leider kein positives Fazit heraus.
Fazit
Phase 10 – das Brettspiel ist sicherlich kein schlechtes Spiel, aber andererseits auch kein wirklich gutes. Irgendwie dümpelt das Ganze im grauen Mittelmaß vor sich hin, und das reicht bei der heutigen Spielelandschaft einfach nicht aus, um eine bedenkenlose Weiterempfehlung zu rechtfertigen.
4 | heavywolf 19.04.2010 | |
3 | Lascar 24.10.2010 | Ein gutes Spielprinzip unn?tig verkompliziert |
9.5 | MarkusB 09.05.2013 |
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