PAPER TALES
Ziel
Es ist mal wieder an der Zeit, eine Geschichte zu erzählen. Irgendwas aus dem Mittelalter, aber mit Drachen und so. Eine Geschichte von unbezwingbaren Helden, legendären Schlachten und schlechtem Deutsch allem, was dazu gehört. Diese Geschichte wurde in einem Buch aufgezeichnet, dem "Paper Tales"...
Regeln
Jeder Spieler hat einen Auslagebereich für 2x2 Karten, dem Königreich, das im Laufe der Partie bis zu fünf Gebäude (Stadt, Taverne, Mine, Tempel, Kaserne) erweitert werden kann. Jeder Runde werden 5 neue Einheitenkarten gedraftet, die kostenpflichtig eingesetzt werden können. Die beiden vorderen Einheiten können durch den direkten Stärkevergleich mit beiden Nachbarn Legendenpunkte gewinnen, manche Karten liefern Gold (zusätzlich zum Grundeinkommen). Außerdem zeigen viele Karten bestimmte Ressourcen, z.B. Fleisch oder Holz. Genügen diese den Anforderungen eines Gebäudes, kann dieses errichtet werden, wodurch seine Sonderfähigkeit aktiv wird (z.B. ein fünfter Platz für Einheiten oder zusätzliches Einkommen).
Alle eingesetzten Einheiten "altern", d.h. sie können nur 2 Runden lang verwendet werden. Nach der vierten Runde ist aber auch bereits Schluss und zu den gesammelten Legendenpunkten kommen noch die Wertigkeiten der Gebäude hinzu.
Meinung
Kernmotor von Paper Tales sind die gewählten Kartenkombinationen. Die Einheiten zeigen ein großes Spektrum, sowohl an Funktionalitäten, als auch an Nützlichkeit. So gibt es solche mit nur geringem Nutzen (Äffchen, Gestaltwandler), aber auch einige, die bei richtigem Einsatz enorm wertvoll sind. So ermöglicht der Golem beispielsweise ein Upgrade aller Gebäude. (Zumindest gegen Ende der Partie ist dies nützlich, wenn schon ein paar Bauwerke fertiggestellt wurden.) Entsprechend spannend verläuft auch das Drafting, wenn man auf bestimmte Fähigkeiten hofft. Da auch Ressourcen zur Gebäudebeschaffung nicht verbraucht werden, sondern lediglich vorhanden sein müssen, fühlt sich der eine oder andere Spieler auch schon mal an 7 Wonders erinnert.
Leider ist der Einstieg in die erste Partie etwas holprig, da bei der Umsetzung so einiges schief gegangen ist. So irritieren die etwas naiven Darstellungen, die eher ein Kinderspiel vermuten lassen, was jedoch keineswegs der Fall ist. Am schlimmsten ist jedoch die völlig vermurkste Anleitung, die in schlechtem, diskriminierenden Deutsch jede Vorfreude im Keim erstickt.
Fazit
Paper Tales klaut bei erfolgreichen Spielen vermischt ein paar bekannte Mechanismen mit einem ausgelutschten beliebten Thema -und zwar erfolgreich. Trotz einiger Mängel in der Präsentation wirkt das Ergebnis frisch und viele Partien verlaufen spannend.
7 | cp 20.05.2019 | stimmungsvolles Kartenspiel |
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