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Datenblatt image
ID 13684

OLYMPUS


cover
Jahrgang: 2013

Verlag: Heidelberger Spieleverlag [->]
Stratelibri [->]
Autor: Andrea Chiarvesio, Luca Iennaco
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3-5

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120

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ab 12


f5
Bewertung angespielt: 7.7 von 10
punkte

Score gesamt: 63.9% von 100
score
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Rezension

Ziel

Die Entwicklung der Stadtstaaten im antiken Griechenland war eng mit ihrer spirituellen Ausrichtung verknüpft. Eine spielerische (-wenn auch sehr freie-) Interpretation dazu liefert Olympus, bei dem die angebeteten Gottheiten für jede Gedenkstunde sofort und direkt Geschenke verteilen. Die Weiterentwicklung wird hauptsächlich durch die Errichtung zusätzlicher Gebäude vorangetrieben. Diese stehen in Form eines eigenen Kartensatzes plus einem Dutzend allgemein zugänglicher Spezialgebäude zur Verfügung. Doch neben wirtschaftlichem Fortschritt bestehen für die Völker auch Risiken durch Krieg und Plagen.

Regeln

Reihum wird ein Priester eingesetzt, um die Funktion einer (noch freien) Gottheit zu aktivieren. Die Mitspieler dürfen dann sofort ebenfalls eine Figur entsenden, um die Wirkung in abgeschwächter Form nutzen zu dürfen. Auf diese Weise werden die Entwicklungsstufen in den Bereichen Kultur (Athene), Bevölkerung (Aphrodite), Militär (Ares), Getreide (Demeter), Jagd (Artemis) und Fischerei (Poseidon) vorangetrieben. Für das Erreichen der höchsten Stufe gibt es sogar eine zusätzliche Ruhmeskarte.

Hephaistos ermöglicht dagegen die Errichtung eines Gebäudes auf Kosten bestimmter Nahrungsressourcen und unter Voraussetzung einer bestimmten Kulturstufe. Manche Gebäude sorgen für einen Soforteffekt, andere bleiben permanent aktiv. Nahrungsmittel lassen sich übrigens sammeln, indem ein entsprechender Gott angebetet, der jeweilige Entwicklungsbereich jedoch nicht vorangetrieben wird. Dies funktioniert auch bei Ares, mit dem sich ein Mitspieler angreifen und so Nahrung von diesem rauben lässt. Der Götterbote Apollon liefert wahlweise Siegpunkte, oder beschäftigt sich mit Plagen. Letztere kann er sowohl auslösen, als auch vor diesen schützen. Wer sich nicht schützt, verliert ein Drittel seiner Bevölkerung. Noch flexibler sind die Einsatzmöglichkeiten von Zeus (freie Wahl) und Hera (freie Wahl der drei Nahrungsgötter).

Am Rundenende limitiert der aktuelle Bevölkerungsstand die Entwicklungsmöglichkeiten. Sobald die vierte der sechs Ruhmeskarten verteilt ist, gewinnt der Spieler, der die meisten Siegpunkte gesammelt hat.

Meinung

Antike hin oder her, Olympus ist klassiches „Worker Placement“ mit bekannten Mechanismen. Dabei genügt es nicht, sich auf sinnvolle eigene Aktionen zu konzentrieren -auch die Mitspieler müssen im Auge behalten werden. Ein vierter oder gar fünfter Priester (durch bestimmte Gebäude erhältlich!) ist dabei sehr nützlich -insbesondere wenn nur drei Spieler teilnehmen-, da mit diesen flexibel reagiert werden kann. Doch während die eigenen Gebäudekarten geradezu verlockend zur schnellen Entwicklung besonders zu Spielbeginn eingesetzt werden (können), sind gerade die die zwölf allgemeinen Gebäude besonders mächtig. Spätestens an dieser Stelle muss der richtige Zeitpunkt abgepasst werden, das Wunschgebäude der Konkurrenz noch schnell wegzuschnappen.

Flexibilität ist insbesondere wichtig, wenn es um die destruktiven Elemente geht. Natürlich hängt der Verlauf einer Partie stark vom Verhalten der Spieler ab (denn niemand muss eine Plage auslösen oder Krieg führen), doch können manche Auswirkungen desaströs sein. Wer militärisch unterentwickelt ist, muss aufpassen keine Nahrungsvorräte zu horten -ein unter Umständen schwieriges Unterfangen, wenn auf bestimmte Baukosten gespart werden soll. Ist der Bevölkerungsstand erst einmal hoch genug, sind die Auswirkungen einer Plage jedoch noch viel schlimmer. Daher ist es ratsam, stets einen Priester zur Abwehr bereit zu haben -zumindest solange Ares noch nicht gewählt wurde.

Leider sind die Stadtstaaten austauschbar, es gibt keine Unterschiede. Der Spielplan ist dagegen mit leicht verständlichen Symbolen vorbildlich gestaltet, die Fortschrittslimits sind gut erkennbar. Trotzdem fallen die ersten Partien nicht ganz leicht, da Nutzen und Funktionsweise der verschiedenen Gebäude erst einmal verstanden werden müssen. (So wird eine Kriegsstrategie beispielsweise umso ineffizienter, je mehr Mitspieler teilnehmen. Denn es kann immer nur ein einziger Gegner überfallen werden.) Plagen sind im späteren Verlauf nützliche Instrumente, um führende Mitspieler zu behindern.

Fazit

Im antiken Griechenland war das noch ganz einfach: Man musste nur den richtigen Gott anbeten und schon bekam man, was man haben wollte. Zumindest wenn es nach Olympus ginge, das die Fähigkeiten der Sagengestalten recht frei interpretiert. Trotz bekannter Mechanismen umweht den Olymp ein Hauch Sommerfrische, denn es herrscht permanente (An-)Spannung. Den optimalen Mix aus Fortschritt und Prävention zu finden, erfordert nämlich Aufmerksamkeit. Olympus ist daher ein echtes Highlight, das ein ambitionierter Vielspieler nicht verpassen sollte.


2013-06-04, Carsten Pinnow (cp)



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Bewertungen
7.5arkadia
27.05.2011
7.5markus
27.05.2011
Spitze, am besten zu viert!
8cp
04.06.2013
bei den Göttern: So gefällt mir Griechenland :)

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