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Datenblatt image
ID 12432

MONTEGO BAY


cover
Jahrgang: 2009

Verlag: Queen Games [->]
Autor: Michael Feldkötter
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2-4

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60

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ab 8


Material: hochwertig
Komplexität: hoch
Kommunikation: hoch
Interaktion: hoch
Einfluss: hochf5
Bewertung angespielt: 7.2 von 10
punkte

Score gesamt: 58.8% von 100
score
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Rezension

Ziel

Mit dem richtigen Einsatz ihrer beiden Hafenarbeiter versuchen die Spieler möglichst viele Fässer auf die lukrativsten Schiffe zu laden, um die meisten Siegpunkte zu sammeln. Aber Vorsicht, schnell landen die Hafenarbeiter in Lagerhäusern, in die sie nicht sollten. Und dann gehen auch mal bereits sicher geglaubte Fässer zu Bruch…

 

Regeln

Bevor es los geht, ist einige Vorarbeit zu leisten:

  • Anhand der Spielerzahl die richtige Spielplanseite auswählen.
  • Die sieben bzw. acht Lagerhäuser zufällig auf dem Spielplan platzieren.
  • Die Spielfiguren, Zählsteine, Reihenfolgeplättchen, die Silbermünzen und die Schiffe auf dem Spielfeld bzw. daneben verteilen.
  • Die Bewegungskarten und die farblich dazu passenden jeweils 16 Fässer an die Spieler geben.

Und dann kann es (endlich) los gehen. Das Spiel wird in mehreren Runden gespielt. Jede Runde besteht aus sechs Phasen, die in der vorgegebenen Reihenfolge durchgeführt werden.

  1. Lazy Jack anheuern: Für drei Silbermünzen kann ein Spieler Lazy Jack (einen zusätzlichen Hafenarbeiter) für eine Runde anheuern.
  2. Bewegungskarten auswählen: Für jeden ihrer Hafenarbeiter haben die Spieler einen Satz Bewegungskarten mit den Werten 1 bis 5. In jeder Runde stehen den Spielern immer alle fünf Karten zur Verfügung. Für jeden Hafenarbeiter wird eine Bewegungskarte ausgewählt und verdeckt auf den Tisch gelegt.
  3. Hafenarbeiter ziehen: Die Hafenarbeiter ziehen auf den Spielfeldern stets im Uhrzeigersinn um die Lagerhäuser herum. Nacheinander – gemäß der Anordnung der Reihenfolgeplättchen am Spielfeldrand – wird nun jede Figur gezogen. Dazu wird die entsprechende Bewegungskarte aufgedeckt und die Figur um die gewählten Felder weitergezogen. Das kann zu Problemen führen. Ist nämlich das Zielfeld besetzt, wird die Spielfigur, die das Zielfeld besetzt, auf die gegenüberliegende Seite des Lagerhauses gestellt. Ist aber auch die gegenüberliegende Seite bereits besetzt, wird die am Zug befindliche Figur, auf das nächste freie Feld entgegen der Zugrichtung zurückgesetzt.
  4. Fässer holen und Schiffe beladen: Wurden alle Hafenarbeiter gezogen, werden nun die Fässer verteilt und die Schiffe beladen. Begonnen wird dabei stets mit dem gleichen Lagerhaus und es geht immer entgegen dem Uhrzeigersinn weiter. Der Hafenarbeiter bekommt die Anzahl an Fässern, die im angrenzenden Lagerraum gezeigt werden. Er verteilt diese Fässer sofort beliebig auf die im Hafen liegenden Schiffe. Es müssen alle Fässer verladen werden. Ist ein Schiff voll beladen, legt es sofort ab und wird gewertet (s.u.). Danach werden die restlichen Fässer des Hafenarbeiters verladen. Zeigt der Lagerraum kaputte Fässer, muss die entsprechende Anzahl bereits verladener Fässer wieder von den Schiffen zurückgenommen werden. Bei einigen Lagerräumen gibt es zusätzlich eine Silbermünze.
  5. Ablegen des vordersten Schiffes: Nun verlässt das Schiff an Landungssteg 1 den Hafen und wird gewertet (s.u.)
  6. Zugreihenfolge der Hafenarbeiter ändern: Am Ende der Runde werden alle Reihenfolgeplättchen um eine Position weitergeschoben und das Plättchen, das an der letzten Position lag, kommt nun auf die erste Position.

Die Wertung eines Schiffes ist denkbar einfach: Der Spieler, der das letzte Fass auf das Schiff geladen hat, erhält einen Siegpunkt. Dann erhält der Spieler, der die meisten Fässer auf dem Schiff hat, die angegebenen Siegpunkte, der Spieler mit den zweitmeisten Fässern die entsprechenden Siegpunkte und der Spieler mit den drittmeisten Fässern erhält auch noch Siegpunkte. Das Schiff legt ab, alle anderen Schiffe rutschen entsprechend auf, und am Ende legen neue Schiffe an.

Wenn in Phase 4 nur noch drei oder weniger Schiffe im Hafen liegen und keine neuen Schiffe mehr vorhanden sind, endet das Spiel am Ende dieser Phase. Gewonnen hat der Spieler, der die meisten Siegpunkte gesammelt hat.

 

Meinung

Montego Bay kombiniert viele interessante (wenn auch nicht immer neue) Ideen zu einem kurzweiligen Spiel. Da ist das Spielfeld, das bei jedem Spiel anders aussieht, da ist der Zugmechanismus mit verdeckt abgelegten Karten, da ist ein interessanter Verdrängungsmechanismus beim Ziehen, da ist ein Wertungssystem, das nicht nach reiner Anzahl, sondern nach Majoritäten funktioniert. Und es gibt sowohl regelmäßige als auch flexible Wertungen. Die Silbermünzen sind ein weiterer Faktor, da sie aber nur mit zerbrochenen Fässern bzw. mit einem Fass zu bekommen sind, sind sie kaum ein Spielziel. Außerdem sind sie am Ende des Spiels nichts wert und werden daher zwangsläufig genutzt, um Lazy Jack anzuheuern.

Das Spiel setzt das Thema „Hafen“ sehr gut um – es gilt immer die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Hafenarbeiter müssen möglichst dort landen, wo es viele Fässer abzuholen gibt. Die Fässer müssen dann geschickt verladen werden, um den größten Profit zu erzielen. Da gilt es, alle Möglichkeiten zu bewerten und zu entscheiden, welche die beste Alternative ist. Dabei müssen die Möglichkeiten der Mitspieler im Auge behalten werden. Es gilt abzuschätzen, für welche Aktionen sie sich entscheiden könnten und die eigenen Aktionen entsprechend zu planen. Theoretisch ist bei Montego Bay alles berechenbar – nur eben die Mitspieler nicht! Das macht den Ablauf spannend bis zum letzten Fass, denn selbst der Hafenarbeiter, der als Erster zieht und eine vermeintlich klare Situation vor sich hat, kann am Ende noch verdrängt werden und hat plötzlich zerbrochene Fässer im Lagerraum (da wir ja im Hafen sind, darf dann auch kräftig geflucht werden!)

Das Spielmaterial von Montego Bay ist zweckmäßig und von guter Qualität. Alle Spielfiguren sind aus Holz! Es gibt ausreichende Beutel für die Aufbewahrung und die Schachtel enthält eine entsprechende Aufteilung. Der doppelseitige Spielplan für unterschiedlich viele Spieler und die Führungsschiene für die Reihenfolgeplättchen sind nette Details. Dass auch die Schiffe zwei unterschiedliche Seiten für unterschiedliche viele Spieler haben, rundet das Ganze letztlich ab.

Die Spielregeln erscheinen mit sechs DIN-A4-Seiten auf den ersten Blick ziemlich lang. Das relativiert sich aber schnell, denn zahlreiche Abbildungen und Beispiele nehmen einen Großteil des Platzes ein, und die Schriftgröße ist relativ groß. Die Spielregeln sind zudem gut verständlich, sodass das Spielen sehr schnell beginnen kann. Die Spieldauer liegt mit einer knappen Stunde (bei vier Spielern) im angegeben Bereich und erlaubt es, auch mehrere Runden zu spielen.

 

Fazit

Montego Bay ist ein gelungenes Spiel mit vielen taktischen Möglichkeiten. Wir hatten unseren Spaß auch in der zweiten und den folgenden Runden. Zu zweit ist das Spiel schon fast rein strategisch zu spielen, was dem Spaß aber auch keinen Abbruch tut. Lediglich mit der Altersangabe „ab 8“ habe ich meine Probleme. Nach meiner Erfahrung haben Kinder in diesem Alter an Spielen mit hohem Strategieanteil kaum ihren Spaß und sind beim Spielen mit Erwachsenen diesen hoffnungslos unterlegen, was den Spielspaß ebenfalls nicht gerade unterstützt. „Ab 12“ fände ich passender.

 


2010-02-10, Andreas Horn (ahoernchen)



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Bewertungen
6.5markus
27.07.2009
2 Spieler: 5.5 Punkte, ab 3 Spieler 6.5 Punkte
7arkadia
27.07.2009
8ahoernchen
06.02.2010
Sch?nes Spiel mit vielen Herausforderungen

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