LATERALI
Ziel
In Laterali werden Begriffe gesucht. Aber auch Redewendungen, Personen oder Markennamen. Die Aufgaben werden vorgegeben, doch um die gesuchten Antworten zu finden, ist kreatives Denken gefragt…
Regeln
Reihum übernehmen die Spieler die Rolle des Fragestellers, der eine Aufgabe von einer der über 300 Karten vorliest. Dabei handelt es sich stets um Fragen mit vielen Antwortmöglichkeiten, z.B. „nenne Politiker mit pflanzlichen Namen“ (Kohl, Bush,…). 12 Antworten sind jeder Frage zugeordnet – und nur diese bringen Punkte. Der Fragsteller darf eine Vorgabe machen, wie vieler dieser zwölf Antworten von seinen Mitspielern binnen einer Minute zu finden sind. Gelingt dies, dürfen die Spielfiguren der Mitspieler um ein Feld vorwärts rücken, andernfalls zieht der Fragesteller –allerdings um einige Felder mehr. Je niedriger die Anforderung, desto weiter darf gezogen werden; und auch der Schwierigkeitsgrad der Aufgabe geht in diese Rechnung ein.
Der Spielplan ähnelt einem vergrößerten Schachbrett. Dieses müssen die Figuren der Spieler einmal überqueren und zum Ausgangspunkt zurückkehren. Dabei können sie jederzeit sowohl geradeaus als auch diagonal ziehen. Figuren des aktuellen Rateteams können zusammen auf das gleiche Feld ziehen, ein Feldlimit existiert nicht. Zieht der Fragesteller jedoch zu einem Teamspieler, oder andersherum, wird geschlagen. Die betroffene Figur kommt dann zurück an ihren Ausgangspunkt oder, wenn sie bereits die halbe Strecke zurückgelegt hatte, auf die gegenüberliegende Seite. Wer den Weg zurück zuerst schafft, gewinnt.
Meinung
Eigentlich wurde Laterali gar nicht für Spieler entwickelt, sondern um in starrem Denken gefangenen Menschen -beispielsweise Manager- dazu anzuregen, kreativer zu denken. Freies Assoziieren ist also nicht nur erlaubt, sondern explizit erwünscht! Je mehr Begriffe dem Rateteam einfallen, desto wahrscheinlicher ist es, dass die gesuchten dabei sind und die Anforderung des Fragestellers erfüllt werden kann. In der Deluxe-Ausführung im Seminarkoffer befinden sich dann auch rund 50% mehr Aufgabenkarten.
Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich allerdings um eine österreichische Version, die eine erstaunlich große –und für Deutsche teilweise sehr fremde- Sprachbandbreite aufweist. Dies betrifft nicht nur einzelne Wörter (Jänner, Marillen, Weichseln und Kolatschen zählen da noch zu den bekannteren), sondern auch ganze Redewendungen, die es so im hochdeutschen Sprachgebrauch nicht gibt. Da ist dann zumindest ein wenig Feingefühl seitens der Spieler angebracht, im Zweifelsfall auch mal ein Auge zuzudrücken. Alternativ kann auch ganz auf der Limitierung der Karten-Antworten verzichtet und jede korrekte Antwort mit einem Treffer belohnt werden. Dies empfiehlt sich zumindest wenn Mitspieler das erste Mal dabei sind.
Intelligent gelöst wurde die Schwierigkeitslevel-Anpassung, die sich als Kombination von Aufgabenlevel und allgemeinem Spiellevel darstellt. Für durchschnittliche Spieler ist dies allerdings ein wenig zu kompliziert, sodass mit häufigen Nachfragen gerechnet werden muss. Das Spielbrett ist überaus hässlich und simpel geraten, was der Fokussierung auf die Karteninhalte geschuldet ist. Im Grunde genommen könnte darauf auch komplett verzichtet werden –aber dann wäre Laterali nur noch ein Kartenquiz, bei dem kein Platz mehr für die niedlichen Figuren wäre. Und das wäre schade.
Fazit
Für Laterali sollten die Spieler hellwach sein, damit sie sich keinen Knoten in den Kopf denken. Hohes Assoziationsvermögen wird hier benötigt und auch geschult. Die Zielgruppe Lateralis sind jedoch Seminarleiter, die mit dem hohen Preis leben können. Eine Ausgabe in hochdeutsch wäre wünschenswert, ist bei toleranter Regelauslegung jedoch nicht unbedingt notwendig.
5.5 | niggi 09.03.2010 | Die Karten sind witzig, das Spiel nicht wirklich. |
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Komplexität: sehr gering
Kommunikation: durchschnittlich
Interaktion: durchschnittlich
Einfluss: gering