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Datenblatt image
ID 17419

LA GRANJA


cover
Jahrgang: 2015

Verlag: PD-Spiele [->]
Spielworxx [->]
Autor: Andreas Odendahl, Michael Keller
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1-4

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ab 12


f5
Bewertung angespielt: 8.0 von 10
punkte

Score gesamt: 60.0% von 100
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Rezension

Ziel

Bei der Bewirtschaftung kleiner Bauernhöfe auf Mallorca sind viele Dinge zu beachten. Oliven, Getreide und Weintrauben werden angebaut, eine Schweinezucht betrieben, die veredelten Waren zum Markt geschafft, und der Hof soweit möglich im Laufe der Zeit weiter ausgebaut.

Regeln

Auf dem Spielplan befindet sich ein großer Marktplatz, der aus zahlreichen Sechseckfeldern (Werte: 2-5) besteht. Wie bei Luna werden sich die Spieler hier ausbreiten und niedere Konkurrenz von Nachbarfeldern verdrängen. Der Markt wird umgeben von Handwerksgebäuden, die für jeden Spieler eine eigene Ablageleiste zur Verfügung stellen. Ganz am Rand liegen sogenannte "Ertragsfelder", auf denen Würfel abgelegt werden.
 
Jeder Spieler besitzt einen eigenen Hof, an dessen vier Seitenrändern nach und nach Hofkarten abgelegt werden. Jede Karte besitzt mehrere Funktionsmöglichkeiten -je nachdem, an welcher Seite sie platziert werden: links landen die Felder (Olive, Korn oder Traube), oben Marktkarren (max. 3), rechts Hofausbauten und unten spezielle Helfer mit Sonderfähigkeiten.
 
In der ersten Phase einer Runde dürfen alle eine Karte auslegen und nachziehen, Hofausbauten sind dabei kostenpflichtig. Außerdem gibt es Einkommen, Wachstum auf den Feldern und Nachwuchs bei den Schweinen. Wer mag, darf zudem einen Dachmarker kaufen. Diese liefern nicht nur Siegpunkte, sondern bieten auch eine zusätzlich Aktion, die 1x im Spiel genutzt werden kann.
 
Es folgt die Ertragsphase, in der zunächst Würfel geworfen und auf die entsprechenden Felder verteilt werden. "Erträge" können sein: ein zusätzliches Schwein, zusätzliche Karte spielen, Erntegut, Geld, Aufwertung von Ressourcen oder zusätzliche Ausführung einer Lieferung. Jeder wählt zwei Aktionen (reihum), der übrig gebliebene Würfel gilt für alle.
 
In der folgenden Transportphase wählt jeder nun zunächst einen Esel. Diese launischen und störrischen Gesellen benötigen umso mehr Schlaf (Siesta), je mehr sie hinterher schleppen sollen. Wer viel liefern möchte, landet in der Reihenfolge also weiter hinten. Lieferungen erfolgen an die Handwerksgebäude auf dem Spielplan, oder per Karren zum Markt. In letzterem Fall wird dafür ein freies Marktfeld besetzt, das dem Punktewert des Karrens entspricht und anschließend Mitspieler auf benachbarten Feldern mit niedrigerem Wert vertrieben. Für letztes gibt es im Übrigen zusätzliche Punkte.
 
In der Wertung am Rundenende gibt es Punkte für alle Marker auf dem Markt, sowie für die aktuellen Positionen auf der Siestaleiste. Grundsätzlich dürfen die Spieler zusätzlich und jederzeit ihre Handelsware in Geld, Erntegüter, Karten, Schweine oder Aufwertungen von Ressourcen eintauschen. Nach sechs Runden dürfen alle noch ihre verbliebenen Ressourcen und Handelsgüter verkaufen und anschließend ihr Vermögen im Verhältnis 1:5 in Siegpunkte umwandeln.

Meinung

La Granja bedient sich gleich bei mehreren bekannten Spielen und verwendet einen Teil ihrer Kernmechanismen: Dice for the Galaxy, Ruhm für Rom, Luna. Doch wer glaubt, dies würde überhaupt nicht zusammen passen, sieht sich getäuscht. Es ist dem Autor nicht nur gelungen, die (nicht nur) von ihm geschätzten Elemente im Spiel unterzubringen, sondern auch dafür zu sorgen, dass sie sich nicht in die Quere kommen. Es gibt zahlreiche Details zu beachten, verschiedene Strategien auszuprobieren, und so ergeben sich schon aufgrund der Konkurrenzsituation auf dem Markt immer wieder völlig unterschiedliche Partien.
 
Ganz unschuldig daran ist das Material natürlich nicht. Wirkt das Cover noch sehr bieder, d.h. zwar angenehm grün, aber doch irgendwie blass illustriert, wird der geneigte Bauer von der Materialfülle beeindruckt. Die Schachtel ist gut gefüllt mit zahlreichen Plättchen, Karten und Holzteilen. Da drängt sich unschwer ein Vergleich mit Agricola auf, oder? Doch dieser geht unentschieden aus, denn beide Spiele bedienen den Landwirtbedarf auf sehr unterschiedliche Weise: Während bei Agricola Wachstum und Weiterentwicklung im Vordergrund steht, werden bei La Granja verschiedene Produktionsketten optimiert. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ein begeisterter Anhänger der Rosenbergschen Philosophie auch auf Mallorca sein Glück findet, und andersherum.
 
Der "Nachteil" der Ausgewogenheit der eingesetzten Mechanismen: Es lassen sich kaum pauschale Tipps geben. Meistens ist man schlichtweg darauf angewiesen, aus den Angeboten das Beste zu machen, entsprechende Strategien zu entwickeln, aber dennoch nie die Mitspieler und ihre Markttätigkeiten aus dem Auge verlieren. Denn dort immer schön fleißig die Konkurrenz zu vertreiben, kann für diese fatale Folgen haben.

Fazit

Genug Agricola gespielt, oder einfach mal "ne Pause" nötig? Dann dürfte La Granja der perfekte Ersatz sein. Frische Mechanismen, ansprechend dargereicht -so toll muss das Leben auf Mallorca wohl sein. Wer anspruchsvolle Unterhaltung sucht, kommt hier ganz ohne Komasaufen voll auf seine Kosten.


2016-05-23, Carsten Pinnow (cp)



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Bewertungen
7cp
08.05.2016
Agrarkultur für Fortheschrittene
9Fridulin67
23.05.2016
Toller Mix aus mehreren Mechanismen mit großem Wiederspielreiz

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