KINGDOM BUILDER
Ziel
Das aktuelle Spiel des Jahres trägt keinen Kunst- oder Stadtnamen, sondern einen rein englischsprachigen Titel. Dies ist in dieser Form ein Novum, das den Vertriebs- und Absatzstrukturen des Verlags (und den damit verbundenen Kosten) geschuldet ist. Doch mal ehrlich: Ein „Königreich-Erbauer“ hätte auch bescheuert geklungen, oder? Nach Dominion ist dies bereits der zweite hochdekorierte Titel des bis vor wenigen Jahren noch völlig unbekannten Autors Donald X. Vaccarino, der leider auch dieses Mal nicht zur Preisverleihung erschienen ist.
Regeln
Das Spielfeld wird aus vier von acht Teilen beliebig zusammengesetzt und umfasst 400 Felder mit fünf bebaubaren Geländearten, sowie Burgen, Seen, Bergen und speziellen Orten. Reihum wird eine Geländekarte ausgespielt (und anschließend nachgezogen), womit bis zu drei Felder des entsprechenden Geländes mit eigenen Häusern besetzt werden können. Falls möglich, müssen sie auf direkt zu eigenen Siedlungen benachbarte Felder gesetzt werden.
Wer auf diese Weise einen der acht speziellen Orte erreicht, erhält eines seiner beiden Aktionsplättchen (sofern noch vorhanden). Diese dürfen zusätzlich in jeder Runde eingesetzt werden. Orakel (auf gespieltes Gelände), Farm (auf Gras), Oase (auf Wüste), Turm (auf Randfeld) und Taverne (ans Ende einer eigenen Siedlungskette) ermöglichen das Einsetzen eines weiteren Häuschens, Scheune (auf gespieltes Gelände), Hafen (auf Wasser) und Koppel (zwei Felder weiter) erlauben das Versetzen einer eigenen Siedlung.
Sobald ein Spieler alle seine Häuschen verbaut hat, wird die Wertung durchgeführt. Punkte gibt es für das Anschließen (benachbartes Bauen) von Burgen, sowie für die Erfüllung der drei zu Beginn zufällig gezogenen Wertungskarten.
Meinung
Die sehr knappen Grundregeln ermöglichen einen schnellen Einstieg, zudem gibt es kaum Bedarf zum Grübeln. Die auszuspielende Karte ist eine Runde lang bekannt, sodass in Ruhe geschaut werden kann, wo und in welche Richtung die weitere Expansion unter Berücksichtigung der Mitspieler und Punktewertungen Sinn macht. Etwas mehr taktischer Einfluss ist erreichbar, indem zwei Handkarten verwendet werden -ähnlich wie bei Carcassonne.
Doch Kingdom Builder ist weit mehr als das. Dies sollte bei Betrachtung der Ortsplättchen bereits klar sein, doch zeigt sich erst während einer Partie, welche Effekte die Zusatzaktionen bewirken. Dass ein zusätzliches Einsetzen von Häusern das Wachstum enorm beschleunigt, dürfte klar sein. Doch auch das Versetzen bietet ungeahnte Möglichkeiten: Ohne Hafen lassen sich keine Wasserfelder besetzen, Koppeln ermöglichen das Überspringen von Seen und Gebirgen. Außerdem können durch Variieren der Reihenfolge der genutzten Aktionen sehr unterschiedliche Effekte erzielt werden. Der Trick besteht darin, mit der Regeleinschränkung „benachbart einsetzen falls möglich“ zu spielen: Kann nicht benachbart platziert werden, darf das Häuschen überall hin. Und das kann weit entfernt sein, neue Ziel-Orte damit viel näher rücken lassen und die Mitspieler überraschen.
Doch bevor es richtig kompliziert werden kann, ist die Partie vorbei. Dadurch bleibt genügend Zeit für eine Revanche -oder um sich die Kinospots noch einmal anzusehen, die Queen Games Ende 2012 im Rahmen einer groß angelegten Werbekampagne produziert hat. Es wäre schön, wenn derartig öffentlichkeitswirksame Aktionen öfter zu sehen wären -auch von anderen Verlagen.
Fazit
Schneller Einstieg gepaart mit taktischer Tiefe, die trotzdem flotte Partien ermöglicht -das sehr ansprechend gestaltete Kingdom Builder ist eines der herausragendsten Spiele der letzten Jahre und somit ein würdiger Preisträger. Dank der variablen Planteile und Wertungen ist dafür gesorgt, dass der Spielreiz lange erhalten bleibt. Um die möglichen Kniffe und Strategien kennenzulernen und zu verstehen, genügt eine einzige Partie ohnehin nicht.
8.5 | xaverius 28.03.2012 | abwechslungsreich - immer neue Herausforderung |
8 | cp 25.02.2013 | sehr schön: die abwechslungsreichen Pläne |
6.5 | niggi 23.03.2012 | |
4.5 | flulalu 19.03.2013 | zu Glückslastig, man kann so gut wie nicht strategisch planen |
9.5 | MarkusB 09.05.2013 | |
8 | insaneplatypus 28.07.2013 | |
8 | Lunaplena 28.08.2013 | Interessantes Spielprinzip; mir fehlt aber etwas die Komplexität. |
7.5 | -NeXuS- 16.10.2013 | Schönes Spielprinzip. Mir fehlt ein bisschen dieKomplexität. Hätte man mehr draus machen können (muss man aber nicht) |
7.5 | m.mueller19 12.12.2013 | Sehr schönes Strategiespiel mit einfachen Regeln, dass erst nach mehrmaligem Spielen sein wahres Potential zeigt |
6 | UliWolter 25.05.2014 | |
7.5 | Munchkine 30.09.2014 | Gut aufgebaut, lässt sich durch verschiedene Ziele variieren. Die gezogenen Feldkarten erhöhen natürlich den Glücksfaktor und frustrieren manchmal. |
6.5 | del-PsychoWolf 01.10.2014 | Abwechslungsreich, aber wird auf Dauer nicht mehr so spannend. Es fehlt ein wenig die Komplexität, aber ist ja auch SdJ. |
9 | MatzeKiel 23.02.2017 | Ein tolles Spiel mit einem sehr leichten Einstieg, aber mehr taktischer Tiefe als viele vermuten. |
6.5 | GodOsiris 12.12.2017 | |
5.5 | Orobuu 12.12.2017 | |
8 | nele2505 06.09.2018 | Macht Spaß und kann man auch nicht nicht regelmäßigen Spielern auf den Tisch bringen. |
7 | Kusheltyr 11.03.2019 |
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