GETäUSCHT: MORD IN HONG KONG
Jahrgang: 2017
Verlag: Jolly Thinkers [->]
Autor: Tobey Ho
Grafik: Ben Carre, Tommy Ng, Ari Wong
Ziel
Es gab einen Mord. Aber nicht irgendeinen, denn dieses Mal war der Täter offenbar kein Unbekannter, sondern einer der polizeilichen Ermittler selbst. Zwar weiß der Forensiker Bescheid, jedoch muss er vorsichtig sein, wenn er nicht das nächste Opfer werden will...
Regeln
Einer der Spieler übernimmt die Rolle des Forensikers, wohingegen die der normalen Ermittler und des Mörders zufällig (und geheim!) verteilt werden. Diese erhalten dann auch jeweils 4 Indizien und 4 Tatwaffen, die offen ausgelegt werden. Der Mörder wählt jeweils eine für die Tat und zeigt dies dem Forensiker an, während alle (anderen) die Augen geschlossen haben. Es folgen drei Ermittlungsrunden, in denen "messerscharf kombiniert" werden darf.
Jede Runde tauscht der Forensiker eine von vier Hinweistafeln aus und markiert anschließend auf diesen (sowie auf den Tafeln Todesursache und Tatort), um die Ermittler auf die richtige Spur zu lenken. Danach dürfen diese nach einer kurzen Diskussion jeweils eine eigene Version der Geschehnisse rekonstruieren, wozu sie allerdings nur 30 Sekunden Zeit haben.
Jeder Ermittler darf genau 1x pro Partie einen Lösungsversuch wagen, indem er die beiden Karten zum Tathergang vor einem Mitspieler identifiziert. Ist dies korrekt, hat das gesamte Team gewonnen. Liegen jedoch alle falsch, gewinnt der Mörder.
Bei vielen Mitspielern (mindestens sechs) können zusätzlich die Rollen Komplize und Zeuge verwendet werden. Falls der Zeuge dabei ist, darf sich der Mörder nach seiner Identifizierung mit seinem Komplizen beraten und einen Mitspieler als Zeugen verdächtigen. Dieser wird noch vor dem Prozess vom Komplizen umgebracht. Mörder und Komplize gewinnen, wenn sie damit den Richtigen erwischt haben.
Meinung
Dass der Täter aus den eigenen Reihen stammt, ist ein interessanter Plot-Twist, der schon in zahlreichen Kriminalgeschichten verwendet wurde. Das deduktive Element fügt sich hier wunderbar in die Story, mit Ausnahme des paranoiden Forensikers vielleicht. Auch optisch passt die Umsetzung ausgezeichnet zum Thema, wie beispielsweise die Patronen zum Markieren der Hinweise unterstreichen. Da kommt gleich von Beginn an die richtige Stimmung auf.
Bei einigermaßen intelligenter Spielweise besteht die Herausforderung für den Mörder allerdings hauptsächlich daraus, ein Kartenpaar zu wählen, das nicht zu schnell durch Hinweise identifiziert werden kann. Dass er dabei leise sein muss, versteht sich von selbst -sonst ist eine Partie schneller vorbei, als man bis zehn zählen kann. Je mehr Mitspieler dabei sind, desto größer wird die Auswahl, und desto schwieriger wird es, den Täter zu fangen. Die beiden zusätzlichen Rollen helfen dabei zwar nur bedingt, bringen für die betroffenen Spieler aber zusätzliche Spannungselemente ein und sollten deshalb ruhig eingesetzt werden.
Fazit
Unter den derzeit vorliegenden deduktiven Spielen aus dem Kriminalmilieu ragt Deception um Längen heraus. Es entsteht eine spannende Atmosphäre, bei der jeder seine Ideen und Vorstellungen zum Tathergang darlegen kann.
7 | cp 24.02.2018 | nicht ganz ausgewogen, aber unterhaltsam |
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