FUNKENSCHLAG: DIE AKTIENGESELLSCHAFTEN
Ziel
Die Erweiterung Die Aktiengesellschaften lässt sich sowohl mit Funkenschlag, als auch mit Funkenschlag Deluxe spielen. Die Stromnetze werden nun nicht mehr von den Spielern ausgebaut, sondern von Aktiengesellschaften. Deren Anteile können dafür in zusätzlichen Aktienrunden erworben und abgestoßen werden.
Regeln
Aktien- (4x) und sogenannte Betriebsrunden (5x) wechseln sich ab. Die Betriebsrunden entsprechen im Grunde dem üblichen Ablauf, werden allerdings durch die Gesellschaften durchgeführt, die wiederum von ihren Mehrheitseignern gesteuert werden. (Ein Spieler kann also mehrere oder auch keine Gesellschaft kontrollieren.) Das Einkommen berechnet sich linear aus der Anzahl versorgter Städte und kann wahlweise einbehalten oder an die Aktionäre ausgezahlt werden, wodruch es dann zu einem Kursanstieg der entsprechenden Aktie kommt.
In den Aktienrunden werden reihum 10%-Anteilsscheine gekauft und/oder beliebig viele verkauft. Wer als erster aussteigt, wird Startspieler bei der nächsten Aktienrunde. Bei Verkäufen fallen Kurse; sind alle Aktien einer Gesellschaft im Umlauf, steigt ihr Kurs.
Am Ende werden die Bargeldreserven der Spieler sowie der Wert ihrer Aktienanteile addiert. In der Spielvariante "Die größten Stromversorger" beginnen die Unternehmen mit stark unterschiedlichem Startgeld, in "Privatunternehmen" führt jeder Spieler seine eigene Gesellschaft, deren Wert sich am Ende aus der Anzahl versorgter Städte sowie einem Platzierungsbonus ergibt.
Meinung
Die Zeit, die für den Aktienhandel benötigt wird, wurde letztlich vom eigentlich Betriebsablauf abgezogen, sodass die Expansion mit der Erweiterung Die Aktiengesellschaften etwa 1-2 Runden kürzer ausfällt. Die Anteilsscheine verändern dafür das Spielgeschehen recht deutlich, denn schlechtes operatives Management lässt sich durch geschickten Aktienhandel ausgleichen. Allerdings lassen sich auch die Kursverläufe -und somit das private Kapital am Ende- der Mitspieler beeinflussen. Das Ergebnis ist ein Spielgefühl, das denen der 18XX-Eisenbahnspiele stark ähnelt. Allerdings mit ein paar wesentlichen Unterschieden: Erstens dauert eine Partie keine vier Stunden (sondern nur die Hälfte), zweitens muss deutlich weniger gerechnet (und bei der Streckenplanung gegrübelt) werden und drittens ist der Aktienmarkt viel stärker reglementiert, d.h. es gibt keine großen Kursverluste. Dies wiederum hat zur Folge, dass Die Aktiengesellschaften auch Fehler im Aktienhandel leichter verzeihen, was insbesondere Neulingen zugute kommt.
Ein weiteres Plus dieser Erweiterung ist die mitgelieferte zweite Schachtel, in der die Funkenschlag-Zusatzkarten und anderes Material gesammelt werden können. Denn wer alle anderen Länderkarten bereits hat, hat inzwischen auch schon eine randvolle Erweiterungsbox zu Hause -mit dieser zweiten ist das Problem nun gelöst. Da ist es fast schade, dass das genial-verrückte "Cover" der Aktienanleitung in der großen Schachtel verschwindet.
Fazit
Was haben Funkenschlag und die 18XX-Eisenbahnspiele gemeinsam? Na, keine Ahnung? Dann einfach mal diese Erweiterung ausprobieren! Das Ergebnis ist zwar weniger dynamisch als bei 18XX, dafür aber einsteigerfreundlicher und schon eher ein "Eurogame". Die dazugehörige Sammelbox dürfte ein weiterer Grund sein, sich diese Erweiterung zuzulegen.
7 | cp 09.01.2016 | kein klassisches Funkenschlag-Feeling mehr... und irgendwie ausgekoppelt aus 704 ;) |
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