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Datenblatt image
ID 17062

EL GAUCHO


cover
Jahrgang: 2014

Verlag: Argentum [->]
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2-4

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60

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ab 10


f5
Bewertung angespielt: 5.3 von 10
punkte

Score gesamt: 54.7% von 100
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Rezension

Ziel

Echte Rinderhirten tanzen nicht auf Fanmeilen, sondern sammeln Rindviecher. Davon gibt es gleich fünf verschiedene Zuchtrassen [im Weiteren "Farben" genannt], die in El Gaucho zu möglichst großen Herden zusammen getrieben werden sollen. Über bis zu neun Würfeln werden die Einsatzmöglichkeiten der Gauchos festgelegt.

Regeln

Jede Runde werden (Spielerzahl * 2 + 1) Würfel geworfen. Reihum wählt jeder Spieler zwei davon aus und verwendet sie zum Einfangen und/oder für Sonderaktionen. Das Einfangen gestaltet sich simpel: In vier Reihen (Weiden) liegen zahlreiche Rinderplättchen aus, auf denen eine große (Wert: 1-12) und eine kleine (Wert: 1-6) Zahl angegeben sind. Für die Punktsumme der großen Zahl kann eine eigene Gaucho-Figur auf das Plättchen gestellt, für eine kleine gelegt werden. Wird ein zweites Mal die kleine Zahl "bezahlt", richtet sich der Gaucho auf.

Am Rundenende dürfen nun alle stehenden Gauchos in voll besetzten Reihen ihr Rind einfangen. Diese Plättchen werden vor den Spielern ausgelegt, und zwar in jeweils einer eigenen Reihe pro Farbe und nach Wert auf- oder absteigend. Neu hinzugekommene Plättchen müssen allerdings stets rechts angelegt werden. Dadurch können solche Zahlenketten unterbrochen werden, wodurch eine Wertung der alten Herde ausgelöst wird. Es gibt pro Rind so viele Punkte, wie der Wert des teuersten Viehs angibt.

Um nun nicht gänzlich dem Würfelglück ausgeliefert zu sein, gibt es aber noch die Sonderfelder. Mit diesen können neue Plättchen auch mal inmitten einer bestehenden Herde abgelegt oder ein zusätzlicher Würfel (mit Wunsch-Wert) verwendet werden. Liegende Mitspieler-Gauchos lassen sich verdrängen, eigene gleich im Doppelschlag aufstellen. Und wer richtig gemein ist, kann auch gleich fremde Tiere stehlen. Das Problem dabei: Ein dort eingesetzter Gauchos darf frühestens in der nächsten Runde auch genutzt werden.

Am Ende werden noch alle Gauchos soweit möglich eingesetzt und alle Tiere verkauft. Es gewinnt, wer dann am meisten Punkte hat.

Meinung

El Gaucho hat einen hohen Aufforderungscharakter. Der Spielplan ist farbenfroh und dennoch übersichtlich (bis auf die fehlende zweite Entschädigungserinnerung), die Illustrationen der Rindviecher schlichtweg großartig. Vom niedlichen Kalb bis zum wütenden Stier ist alles vertreten. Gewürfelt wird in einer speziellen Ecke des Plans, die mit vier Papp-Gattern abgegrenzt ist. Dies funktioniert leidlich gut, aber selbst bei einem "Unfall" entsteht bei den wenigen Gauchos kein großes Chaos.

Durch den Wertungsmechanismus sind die Spieler gut beraten, sich möglichst auf ein oder zwei Rinderrassen zu konzentrieren und deren Herden geordnet zu sammeln und groß werden zu lassen. Dies wird zu Beginn noch gerne locker gesehen, doch mit fortschreitendem Spielverlauf steigt das Grübelpotential. Dadurch ist es kaum möglich, die Spielzeit auf unter 1 Stunde bei nur zwei Spielern zu drücken. Nehmen mehr Viehhirte teil, ist eher von 90 Minuten auszugehen.

Der Grund dafür liegt aber nicht nur bei den Werten der Rinder, sondern vor allem bei den mächtigen Sonderaktionen. Manche erlauben "nur", einen unnützen Wert einen brauchbaren zu machen, andere sind dagegen effektiv gleich doppelt so viel wert. Beispielsweise das doppelte Aufstellen: Für nur drei Würfel lassen sich somit zwei teure Rinder ergattern, für die man sonst vier bräuchte, noch dazu mit passenden Werten. Es gilt also, frühzeitig Aktionen zu sichern um sie dann bei Bedarf sofort nutzen zu können. Doch da sich kaum auch nur für den nächsten Zug planen lässt, fallen diese Überlegungen zunächst mal in die Schublade "Risikovorsorge". Und abzuwägen, welche sich besonders lohnt, erfordert noch ein paar zusätzliche Überlegungen.

Auf der anderen Seite wird intuitives Spielen leicht bestraft, denn die Gauchos sind knapp. Und sie kehren nur zurück, wenn ein Rind eingetrieben oder die Aktion genutzt wird. Durch liegende Gauchos reservierte Rinder gammeln stattdessen rum und warten meist darauf, dass ihre Nummer aufgerufen wird (bzw. dass sie dem Spieler in die Reihe passt). Da muss also auch noch aufgepasst werden. Und apropos aufpassen: Nicht jedem Spieler gefällt die Möglichkeit, vom Nachbarn bestohlen zu werden. Dennoch ist das Stehlen eine geeignete Methode, um an passende Plättchen zu kommen. Und eine billige noch dazu.

Fazit

Um die Rinder ordentlich in möglichst wenige Herden zu sortieren, ist ein virtuoser Umgang mit den Sonderaktionen notwendig. Das charmant illustrierte "Würfel-Rodeo" El Gaucho bietet hier überraschend viele Möglichkeiten, die die Einschränkungen der Würfelwerte mehr als ausgleichen. All dies kostet allerdings ein wenig Zeit.


2014-11-06, Carsten Pinnow (cp)



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Bewertungen
6cp
29.10.2014
wirklich schönes Spiel, das ausprobiert werden möchte.
6niggi
29.10.2014
hat auch Grübelpotential...
4cantstop74@web.de
01.11.2014

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