Folge angespielt auf Facebook Folge angespielt auf Twitter Folge angespielt auf YouTube angespielt RSS-Feed

   
Datenblatt image
ID 12919

DONNA LEON - GEFäHRLICHES SPIEL


cover
Jahrgang: 2009

Verlag: Ravensburger [->]
Autor: Leo Colovini
image
2-4

image
60

image
ab 10


f5
Bewertung angespielt: 6.1 von 10
punkte

Score gesamt: 53.0% von 100
score
Hier bestellen:
Spiele-Offensive.de - Deutschlands größtes Sortiment aus Gesellschaftsspielen




Rezension

Ziel

In der wunderschönen Lagunenstadt Venedig ist ein Mord geschehen. Mit Hilfe von Commissario Brunetti, seiner Frau Paola, Vice-Questore Patta (Polizeichef) und Inspettore Vianello (Inspektor) versuchen die Spieler durch Befragen von Informanten, die Festnahme von Verdächtigen und der Entlarvung des Mörders, die meisten Ermittlungspunkte zu sammeln.

 

Regeln

Das Geschehen spielt sich bei Donna Leon größtenteils auf dem Hauptspielplan ab, der Venedig aus der Vogelperspektive zeigt. Daneben gibt es noch die Piazza und die Wache, die als Ablagefläche für Informanten und Verdächtige dienen. Jeder Spieler erhält einen Sichtschirm und dazu drei Ermittlungskarten. Auf jeden Ort des Spielplans kommt ein verdeckter Personenchip, der mit der Farbe des jeweiligen Ortes übereinstimmen muss. Auf der Piazza werden fünf Personenkarten in zwei Reihen offen ausgelegt.

Der aktive Ermittler würfelt zunächst mit allen vier Würfeln und sucht sich danach einen aus. Er darf dann später nur mit der Figur ziehen, die der Farbe des Würfels entspricht. Fällt die Wahl auf eine höhere Augenzahl, erhält der Spieler dafür anschließend weniger oder gar keine Ermittlungskarten. Die Bewegung einer Figur verläuft immer entlang der Linien auf dem Stadtplan von einem Ort zum nächsten. Wird auf ein Feld gezogen, auf dem sich entweder ein Personen- oder Tatortchip befindet, so muss die Figur hier stehen bleiben und verliert einen Bewegungspunkt. Wer auf einem Feld mit Personenchip landet, darf diesen geheim anschauen. Handelt es sich dabei um einen Informanten -die zugehörige Personenkarte liegt also auf der Piazza aus-, dann wird diese Person nun befragt. Haben der Chip und die gerade bewegte Spielfigur die gleiche Farbe, so legt der Spieler den Personenchip hinter seinen Sichtschirm. Enthält nach dieser Aktion eine der beiden Reihen auf der Piazza keine Informantenkarten mehr, kommt zuerst eine Personenkarte vom Nachziehstapel offen auf das erste noch freie Verhörzimmer der Wache. Danach wird die leere Reihe der Piazza wieder mit Karten aufgefüllt. Befindet sich die zugehörige Personenkarte eines gerade aufgedeckten Chips auf der Wache, so kann diese Person für ein Verhör festgenommen werden, vorausgesetzt es stimmt wieder die Farbe des Personenchips mit der aktuellen Spielfigur überein. Wer einen Verdächtigen verhört, erhält den Punktechip des betroffenen Verhörzimmers und tauscht den Personenchip des Verdächtigen auf dem Plan mit einem Tatortchip aus. Falls die aufgedeckte Person nirgends ausliegt, wird diese aktuell nicht gesucht und der Chip wird wieder verdeckt zurückgelegt.

Jederzeit während des eigenen Spielzuges dürfen die Spieler zuvor gesammelte Ermittlungskarten ausspielen. Diese Karten ermöglichen zum Beispiel die Benutzung des Polizeibootes oder der Vaporettos (Fähren), um einen bestimmten Ort auf dem Plan schneller erreichen zu können. Des Weiteren erlauben sie es, Informanten oder Verdächtige selbst dann zu befragen bzw. zu verhören, wenn die Farbe der Spielfigur nicht mit der des Personenchips übereinstimmt. Sobald alle Verhörzimmer der Wache mit Verdächtigenkarten belegt sind, wird die nächste für ein Verhörzimmer vorgesehene Karte stattdessen auf die Gefängniszelle gelegt. Bei dieser Person handelt es sich dann um den Mörder. Der Spieler, der den dazu passenden Personenchip als Erster auf dem Spielplan gefunden hat, erhält das Punkteplättchen aus dem Gefängnis und beendet somit das Spiel. Es werden nun die gesammelten Punkte- und Informantenchips aufsummiert, wobei jeder Informant drei Punkte einbringt. Der Spieler mit den meisten Ermittlungspunkten gewinnt.

Meinung

Mit dem stimmig gestalteten Spielplan, den Sichtschirmen und auch den Personenkarten, vermag es Donna Leon zumindest am Anfang etwas Venedigflair aufkommen zu lassen. Dies ist aber unglücklicherweise schon fast der größte Pluspunkt an diesem Spiel.

Bevor sich ein Spieler für einen Bewegungswürfel entscheidet, muss er im Prinzip schon seinen ganzen nächsten Spielzug planen, da er sich damit auf die ihm zustehende Spielfigur, die Bewegungsreichweite und die Anzahl der Ermittlungskarten festlegt. Fragen wie "Habe ich vernünftige Ermittlungskarten für eine Person auf der Hand?", "Kann ich mit einer Figur brauchbare Personenchips erreichen?" oder "Liegen aktuell viele Personenkarten einer bestimmten Figurenfarbe auf Wache und Piazza aus?" sind somit von Bedeutung. Sind diese Überlegungen erstmal beendet, besteht der Rest des Zuges nur noch aus Figur bewegen, Chips verdeckt anschauen, merken und eventuell Punkte oder Informanten erhalten.

Die Ermittlungskarten bringen am Beginn des Spiels in den meisten Fällen herzlich wenig, da noch so gut wie keine Personenchips bekannt sind. Erst später, wenn nur noch wenige verdeckte Personen ausliegen, kann sich zum Beispiel ein Polizeiboot mal als durchaus nützlich erweisen. Am wichtigsten für Donna Leon ist aber ein gutes Gedächtnis. Wer sich die Lage möglichst vieler Personen gut einprägen kann, ist den anderen gegenüber klar im Vorteil, auch wenn er selbst recht wenig Ermittlungskarten hat. Ansonsten brauchen die Spieler noch ein bisschen Würfelglück, um die gewünschten Personenchips schnell zu erreichen und ab und zu vielleicht eine Ermittlungskarte, die im richtigen Moment den entscheidenden Vorteil bringt. Da es für gefundene Informanten jeweils nur drei Punkte gibt, für Verdächtige und den Mörder aber zwischen sechs und acht Punkte, lässt sich ein anfänglicher Rückstand später durchaus noch wettmachen.

Donna Leon mutet wie eine Mischung aus Scotland Yard und Memory an, schafft es aber nicht, die Detektive in den Spielern zu wecken und kann aufgrund dessen auch nicht wirklich überzeugen. Es stellt sich während der Partie das Gefühl ein, als würde man Memory spielen und nicht auf Mörderjagd gehen. Zudem kommt einem der Ablauf einer Partie immer gleich vor. Zuerst wandern die Spieler in Venedig umher, um die Orte möglichst vieler Personen zu ermitteln und um Informanten abzugreifen, wobei dies vor allem am Spielbeginn oftmals nur Zufallstreffer sind. Sobald die ersten Verdächtigen ausliegen, wird die Suche auf diese priorisiert, da sie mehr Punkte einbringen. Sind auch alle Verdächtigenchips vergeben, hat derjenige Glück, der schon mal über den Mörder gestolpert ist und somit dessen Lage kennt. Oder eben wieder ein Spieler, der zufällig als Erster diesen. Chip aufdeckt.

Fazit

In der Sparte der Deduktionsspiele gibt es zum Beispiel mit Der Name der Rose und Geheimnis der Abtei bessere Vertreter dieses Genres. Bei Donna Leon passiert einfach viel zu viel rein zufällig, jede Partie läuft gleich ab und es findet so gut wie keine Kommunikation, geschweige denn Interaktion statt. Wer dennoch mit einem Kauf liebäugelt, weil er mit Mönchen nicht viel anfangen kann oder die Fernsehserie Donna Leon toll findet, der sollte sich dieses Spiel erstmal in einer Probepartie zu Gemüte führen.

 


2009-12-17, Markus Donaubauer (markus)



[+] Bildergalerie

LudoPic LudoPic LudoPic LudoPic LudoPic LudoPic LudoPic


Bewertungen
5.5markus
17.11.2009
5.5 Punkte aufgrund des Materials, ansonsten w?ren es nur 5 Punkte;
4games15
17.11.2009
Wir haben das Spiel nach ca. 20 min abgebrochen - einfach langweilig - nur f?r Buchfreaks - Material ist o.K.
5.5arkadia
17.11.2009
Erf?llt leider nicht die Erwartungen. Sch?nes Material, leider wirklich spielerisch etwas schwach.
9.5MarkusB
09.05.2013

Bewertung abgeben

Um dieses Spiel bewerten zu können, musst Du eingeloggt sein. Für Deine Bewertung erhäst Du Playback-Punkte.
 
Diese Seite wurde insgesamt 9819 mal aufgerufen. Mehr Rezensionen auf unseren Partnerseiten:
partnerpartner partner
  












TwfkaL - The website formerly known as Ludoversum