DESCENT 2. EDITION
Ziel
Für seine 2. Edition wurde Descent kräftig überarbeitet, um nicht zu sagen: generalüberholt. Neben massiven Regeländerungen wurde auch das Material verschlankt, was sich in einer deutlich kleineren Box niederschlägt. Hinzu gekommen sind dafür die Regeln für ganze Kampagnen, die zuvor erst über die Erweiterungen verfügbar waren.
Regeln
Das Grundprinzip hat sich nicht verändert: Es geht in den Abgrund, in dunkle Höhlen, in denen fiese Monster auf die Spieler lauern. Diese werden vom Overlord-Spieler gelenkt, der sich den Helden entgegenstellt. Im Gegensatz zur ersten Auflage wird nun aber das gesamte Szenario mit all seinen Räumen, Gängen und Kreaturen bereits zu Beginn aufgebaut. Anstelle eines eher monotonen Ringens um Questmarker gibt es nun individuelle Ziele für die einzelnen Szenarien. Die Hindernisse werden nicht mehr als Marker beliebig verteilt, sondern sind bereits auf den Spielplanteilen aufgedruckt.
Doch damit nicht genug, auch die eigentlichen Spielmechanismen wurden verändert: Für die Helden entfallen die „Befehle“, sodass sie sich nur noch für zwei von acht Aktionen (+Sonderfälle) entscheiden müssen. Im Gegenzug platziert der Overlord keine Bedrohungsmarker mehr, erhält nur noch 1 Karte pro Runde und muss seiner Kreaturen immer komplett gruppenweise an vorbestimmten Orten auftauchen lassen. Bei Kämpfen zwischen den beiden Fraktionen gibt es den komplizierten „Zauberkampf“ nicht mehr. Außerdem ist ein „Training“ der Helden nicht mehr vorgesehen.
Meinung
Auf den ersten Blick mag man etwas enttäuscht sein, da die neue Ausgabe deutlich kleiner ausfällt, als man es von den Fantasy-Flight-Monsterpackungen sonst gewöhnt ist. Entsprechend weniger passt natürlich auch hinein: weniger Marker, weniger Karten, weniger Spielplanteile und nur noch halb so viele Miniaturen. Diese sind etwas detaillierter als früher, und auch weniger verbogen. Die Anzahl Kreaturen ist allerdings völlig ausreichend, um auch einer größeren Spielergruppe ordentlich einzuheizen.
Die große Stärke der zweiten Auflage liegt jedoch in den Verschlankungsmaßnahmen des Regelwerks. Descent hat an Übersichtlichkeit in den Gängen ebenso gewonnen, wie die Einstiegshürde durch intuitivere Regeln gesenkt wurde. Es ist mehr Platz auf dem Tisch und ein Nachschlagen seltener notwendig. Dies bedeutet aber auch, dass Descent nun endlich in nur zwei Stunden spielbar ist – was mit den früheren Ausgaben völlig utopisch war. Und das, ohne dabei an Spieltiefe oder Spannung zu verlieren!
Fazit
Trotz deutlich weniger Miniaturen ist die zweite Edition von Descent ihrem Vorgänger in Punkto Spielbarkeit deutlich überlegen. Diese Überarbeitung hat sich wirklich gelohnt, denn jetzt stehen die dunklen Höhlensysteme auch normalen Spielern offen, die nicht vier oder mehr Stunden am Spieletisch ausharren möchten. Wer glaubt, dass ein derart komplexes Produkt wie Descent nicht mehr zu verbessern ist, wird hier eines besseren belehrt.
8.5 | m.mueller19 14.12.2013 | Für einen Preis von knapp 50 Euro erhält man wirklich eine vollgestopfte Packung mit wunderschönen Figuren, tollen Spielplanteilen und wunderschön designten Karten |
8 | cp 16.12.2013 | atmosphärisch dicht und endlich auch in normaler Zeit spielbar |
7.5 | del-PsychoWolf 01.10.2014 | Heldenentwicklung ist nahezu nicht wählbar. Aber als Einzelspiele sehr kurzweilig! |
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