DER HERR DER RINGE
Ziel
J.R.R. Tolkiens „Herr der Ringe“ ist und war der Maßstab für zahlreiche Werke der Fantasy-Literatur. Im kooperativen Kosmos-Spiel machen sich die Spieler als Hobbits auf den Weg nach Mordor, um den Ring Saurons zu vernichten. Der Weg dorthin ist gefährlich und erfordert Blut, Schweiß und Tränen ein wenig Planung und Abstimmung zwischen den Spielern.
Regeln
Der Weg zum Schicksalsberg ist weit und beschwerlich. Er führt die Spieler durch ressourcensammelnde Szenarien in Beutelsend, Bruchtal und Lothlorien, sowie über die Extraspielpläne Moria, Helms Klamm, Kankras Lauer und schließlich Mordor. Jeder dieser Spielpläne hat drei bis vier Aktionsleisten (eine Hauptleiste plus mehrere Nebenschauplätze) mit verschiedenen Symbolen. Reihum sind die Spieler am Zug und decken zunächst solange Ereignismarker auf, bis kein negatives Ereignis eintritt. Gute Ereignisse bedeuten ein Voranschreiten auf einer der Leisten, schlechte dagegen den Verlust von Karten, Markern oder Moral.
Danach dürfen jeweils eine silberne und eine goldene Karte ausgespielt werden, mit denen ebenfalls auf den Abenteuerleisten vorangegangen wird. Dort werden verschiedene Lebensplättchen (Herz, Sonne, Ring) sowie Runensymbole gesammelt. Wer die meisten Ringe sammelt, wird im nächsten Szenario neuer Ringträger. Mit fünf Runen können spezielle Zaubersprüche Gandalfs genutzt werden. Außerdem darf pro Abenteuer einmal die Macht des Einen Rings genutzt werden. Dies erfordert den Bedrohungswürfel zu werfen und das Ergebnis auszuwerten, was mit weiteren Verlusten verbunden sein kann. Allerdings darf der Marker einer beliebigen Leiste dafür auch zusätzliche Felder vorangezogen werden. Ein Szenario endet, sobald das Ende der Hauptleiste erreicht ist.
Doch Ereignisse und der Würfel können auch Einfluss auf die Verderbnisanzeige haben, die sich auf dem Hauptspielplan befindet. Sie symbolisiert, wie stark die Hobbits vom Ring beeinflusst und in Richtung Dunkelheit gezogen werden. Insbesondere der Ringträger ist hier gefährdet auf der Leiste immer weiter zu rücken. Am anderen Ende der Leiste befindet sich Saurons Auge, das sich ebenfalls in Richtung der Hobbits bewegen kann. Trifft es auf einen Hobbit, verfällt dieser der Dunkelheit und scheidet aus. Handelt es sich dabei um den aktuellen Ringträger, gewinnt Sauron und Mittelerde wird in ewige Finsternis gestürzt. Auf der anderen Seite gewinnen die Spieler wenn es Ihnen gelingt, den Schicksalsberg in Mordor zu erreichen und den Ring zu zerstören. Bei der erfolgsabhängigen Punkteberechnung fließen dann auch die Abstände ein, die die Hobbits auf der Verderbnisanzeige noch zu Sauron haben.
Meinung
Der Herr der Ringe –das sind rund 900 Seiten Buch, 9 Stunden Film oder 90 Minuten Spiel. Wie im Zeitraffer durcheilen die Gefährten die Landschaften Mittelerdes; zahlreiche Nebenschauplätze und –charaktere bleiben liegen oder tauchen nur am Rand auf. Diese gestraffte Handlung tut der Dynamik des Geschehens gut, permanent sind die Spieler mit dem aktuellen Konflikt beschäftigt. Mit verantwortlich dafür ist die Tatsache, dass es nicht leicht ist, den Ring bis zum Schicksalsberg zu bekommen. Denn Sauron ist mächtig, und seine Verbündeten machen den Spielern permanent zu schaffen.
Deshalb ist es wichtig, die verfügbaren Hilfskarten und kommenden Ereignisse zu kennen und gemeinsam vorausschauend zu planen. Dafür zu sorgen, dass der Ringträger im richtigen Moment wechselt und ein möglichst wenig verdorbener Hobbit diese Bürde übernimmt ist ebenfalls keine schlechte Idee. Ebenso den Ring gezielt einzusetzen in Szenarien, die nicht gut verlaufen um sie schnell zu beenden und negative Ereignisse zu meiden. Nach Möglichkeit sind die silbernen und goldenen Karten so zu verteilen, dass möglichst viele gleichzeitig gespielt werden können.
Die Neuauflage des Spiels ist deutlich kleiner ausgefallen als das Original zehn Jahre zuvor. Dies trifft nicht nur auf den Karton zu, der nun weniger Platz im Spieleregal benötigt. Anstelle richtiger Figuren laufen hier Pappaufsteller ins Verderben, und auch der Eine Ring ist nur aus Pappe. Doch das ist okay, zumal der Ring ohnehin nur ein Gimmick ist. Und wer mehr will, mehr Material, mehr Szenarien, mehr Ereignisse und Charaktere, der greift besser gleich zum Ringkrieg.
Fazit
Du bist Herr der Ringe Fan? Du magst kooperative Spiele? Sechzig bis neunzig Minuten Spielzeit sind in Ordnung? Dann ist Reiner Knizias Herr der Ringe goldrichtig für Dich. Die Neuauflage enthält gegenüber der Ursprungsversion zwar deutlich mehr Pappe, doch wirkt sich dies nicht auf den Spielspaß aus.
6 | cp 08.04.2011 | F?r Herr der Ringe Fans... |
7 | niggi 08.04.2011 | ach wie sch?n, mal wieder in diese Welt gesaugt zu werden :-) |
8 | Bundyman 19.04.2011 | |
8 | Laoghaire 24.03.2013 | Leider sehr glückslastig, aber trotzdem sehr schön. |
7 | MarkusB 08.05.2013 |
Um dieses Spiel bewerten zu können, musst Du eingeloggt sein. Für Deine Bewertung erhäst Du Playback-Punkte.
Score gesamt: 58.4% von 100