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Datenblatt image
ID 10379

CLUEDO


cover
Jahrgang: 1946

Verlag: Hasbro Parker [->]
Autor: Anthony E. Pratt
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3-6

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45

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ab 8


f5
Bewertung angespielt: 4.8 von 10
punkte

Score gesamt: 51.7% von 100
score
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Rezension

Ziel

Die Party eines Millionärs nimmt ein jähes Ende, als der Gastgeber spurlos verschwindet. Alle wissen, dass er ermordet wurde, aber wer war es? Wo geschah es und womit? Die sechs Gäste verdächtigen sich gegenseitig, denn einer von ihnen ist der Mörder.

Wem gelingt es zuerst, Täter, Mordwaffe und Schauplatz zu identifizieren? Bevor er sich das nächste Opfer sucht...

Regeln

Der Spielplan besteht aus neun möglichen Tatorten (Räumen) und dem Swimming Pool in der Mitte, die alle durch ein Gitter von Feldern verbunden sind, über das sich die Spieler mit ihren Figuren fortbewegen können. Die Räume in den Ecken sind zudem über sogenannte Geheimgänge miteinander verbunden.

Zu jedem Raum, Gast und den neun möglichen Tatgegenständen gibt es eine Karte. Nachdem zu Spielbeginn jeweils eine Karte verdeckt als Mordfall beiseite gelegt wurden, werden die restlichen unter den Spielern verteilt. Damit besitzt jeder Teilnehmer bereits zu Beginn über ein Grundwissen, welche Personen/Räume/Gegenstände unverdächtig sind.

Ein Zug besteht aus einer Bewegung sowie eventueller anschließender Aktionen. Die Reichweite der Fortbewegung wird durch zwei Würfel bestimmt, muß aber nicht voll ausgenutzt werden. Erreicht eine Figur einen Raum, darf der Spieler einen Verdacht aussprechen. Er nennt einen Gast und eine mutmaßliche Tatwaffe, die beide sofort zu ihm gebracht werden. Der linke Nachbar des Spielers muß diesen Verdacht nun wenn möglich entkräften und dem Verdächtiger eine seiner übereinstimmenden Handkarten vorzeigen. Besitzt er keine, wird der nächste Spieler im Ihrzeigersinn gefragt, und so weiter. Die erhaltenen Informationen werden auf einem Notizzettel vermerkt und führen nach und nach zum Ausschluss der Unschuldigen.

Ist sich ein Spieler sicher, Täter, Mordwaffe und Tatort zu kennen, geht er zum Pool und erhebt Anklage. Stimmt diese mit den anfangs beseite gelegten Informationen überein, hat er gewonnen. Andernfalls scheidet er aus und muß fortan zuschauen wie seine Mitspieler den Fall lösen.

Abweichungen von diesem Ablauf entstehen durch Ereigniskarten und Sonderfunktionen der Charaktere. Ereigniskarten müssen gezogen werden, wenn ein "Fragezeichen" gewürfelt wird oder eine Figur auf einem Fragezeichen-Feld stehen bleibt. Die meisten Karten erlauben nützliche Zusatzfunktionen wie zum Beispiel eine kostenlose Bewegung in einen Raum nach Wahl oder einen Extra-Zug. Daneben gibt es jedoch auch acht Uhr-Karten, die sofort offen ausgelegt werden müssen. Wer die achte Uhr zieht, wird das nächste Opfer des Mörders und scheidet sofort aus dem Spiel aus. Diese achte Karte kommt anschließend wieder unter den Nachziehstapel und kann später weitere Spieler eliminieren, wenn es diesen nicht rechtzeitig gelingt das Rätsel zu lösen.

Einmal im Spiel darf ein Charakter auch seine persönliche Sondereigenschaft nutzen. Diese steht auf der zu Spielbeginn zugeteilten Charakterkarte und ist ungefähr so mächtig wie die Ereigniskarten. Das Spiel endet entweder mit der korrekten Anklage durch einen Spieler oder das Auscheiden aller.

Meinung

6 Verdächtige, 9 Waffen, 9 Räume, das ergibt 486 verschiedene Kombinationsmöglichkeiten. Das ist eine ganze Menge und erfordert einige Verdächtigungen, bis sich die gesuchte Kombination herauskristallisiert. Da die ausgesprochenen Verdächtigungen auch Elemente beinhalten dürfen, die der Spieler selbst auf der Hand hält, lassen sich Schlußfolgerungen durch Mitspieler nie ziehen. Durch penible, ausführliche Notizen auf einem separaten Zettel ist es zwar möglich, bestimmte Suchmuster zu erkennen und insbesondere gegen Spielende daraus auch Erkenntnisse zu gewinnen, um sichere Fakten handelt es sich dabei jedoch nicht. Diese können nur durch eigene Verdächtigungen erhalten werden. Und da es auch völlig egal ist, welche Kombination verdächtigt wird weil die Antwort immer nur genau eine Karte ist, ist pro Zug auch immer nur genau eine einzige Erkenntnis möglich.

Deshalb reduziert sich der Spielablauf auf ein glückliches Würfeln um immer den nächsten Raum erreichen zu können und ein glückliches Händchen beim Ziehen der Ereigniskarten. Theoretisch haben alle Spieler ungefähr zur selben Zeit Täter, Ort und Waffe ermittelt. Wer sich dessen bewußt ist mag gewillt sein ein kleines Risiko einzugehen und nicht bis zur ultimativen Bestätigung seiner Vermutung zu warten. Dies gibt dem Ungeduldigen den letzten Kick und den Mitspielern im Falle seines Scheiterns eine gewisse Befriedigung. Zu wissen dass eine Anklage falsch war, gibt jedoch keine Auskunft darüber welcher Teil davon nicht korrekt war. Und so bleibt den verbliebenen Hobby-Detektiven dann nichts weiter übrig, als sich erneut der Frage zu widmen: In Ruhe weiter kombinieren, oder ebenfalls ein Risiko eingehen?

So simpel Cluedo auch gestrickt sein mag, so einfach ist auch der Zugang. Vorausgesetzt jemand überwindet sich und liest die Anleitung. Diese ist einfach nur furchtbar: große Farbkleckse in den bevorzugten Farben rot und schwarz, plakative Überschriften in überdimensionierten Zeichensätzen. All das erinnert an eine gewisse Boulevard-Tageszeitung, und so ähnlich liest sie sich auch. Sie verschwendet Platz, ist hoffnungslos unübersichtlich und läßt trotz des einfachen Regelwerks gleich mehrere Fragen offen. Zum Beispiel ob die Benutzung eines Geheimganges als vollständiger Zug oder nur als ein Schritt zu beurteilen ist. Das mutmaßliche Nachfüllen des Ereigniskarten-Nachziehstapels verschweigt sie ganz, diesen Teil muß sich der geneigte Leser -pardon, erfahrene Detektiv- selbst zusammenreimen.

Auch logische Fragen tun sich auf, wenn über das Szenario nachgedacht wird: Woher wissen eigentlich alle Gäste, dass der Verschwundene ermordet wurde? Und wieso durch einen Gast, gibt es denn keine Ein-/Ausgänge? Und wenn nicht, wo ist dann bitte schön die Leiche? Noch absurder geht es auch: Weshalb weiß eigentlich der Täter selbst nicht, dass er es war?

Abgesehen von diesen ketzerischen Gedanken muß allerdings konstatiert werden, dass Cluedo durchaus eine Menge Spaß machen kann und völlig zu Recht als Klassiker seines Genres gilt. Schließ war es Cluedo, das die Suche nach dem Mörder in Familienkreisen salonfähig gemacht hat. Mehr will es auch gar nicht sein. Und das ist auch gut so, denn genau deshalb hat es sich seinen Platz im Spieleregal verdient.

Fazit

Cluedo ist der Klassiker des Detektivspiel-Genres. Anspruch und Aufmachung richten sich an Spieler, die keine komplizierten Regelwerke studieren möchten, sondern einen schnellen Einstieg suchen. Gerade in Familienkreisen eignet sich Cluedo deshalb hervorragend für dieses Thema, doch auch Vielspieler finden hier eine willkommene Abwechslung zu anderen überfrachteten Spielen.

Cluedo ist stark auf den Mechanismus fokussiert. Deduktion heißt das Stichwort: Frage stellen, Antwort bekommen, irgendwo auf dem Notizzettel einen Strich machen. Klar, simpel, und doch nicht ganz trivial. Wer Cluedo noch nicht kennt, sollte die Neuauflage aus dem Jahr 2008 einmal ausprobieren.


0000-00-00, Carsten Pinnow (cp)



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Bewertungen
6cp
26.04.2009
5.5niggi
26.04.2009
5jens
26.04.2009
4.5Udiuss
22.08.2009
Da mag ich lieber Sleuth bzw. Diamant
4Lascar
26.08.2009
Ich habe nie verstanden, was den Reiz ausmacht. Wer die besseren Zahlen w?rfelt, kommt eher an Informationen. Mit Detektivspiel hat das nicht viel gemeinsam.
6gini2010
17.01.2010
3MichaelKroeger
29.01.2010
Auch bei mir durchgefallen. F?r mich ein Fehlkauf.
6KleinerEsel
04.02.2012
Nettes Detektivspiel
4mueslipapa
16.02.2012
3.5CrazyButCute
06.05.2012
Bei großen Gruppen dauert es ewig

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