CLASH: JIHAD VS. MCWORLD
Autor: Seiji Kanai, Hayato Kisaragi
Ziel
„Jihad gegen McWorld“ lautet der provokante Untertitel; entsprechend illustriert sind auch die Karten. Anstelle der erwarteten Waffenschlacht handelt es sich hierbei jedoch nur um ein taktisches Kartenspiel für zwei Spieler.
Regeln
Schauplatz der Auseinandersetzung ist ein 3x3 Felder großes Brett, auf das abwechselnd eine Karte gelegt wird. (Durch ihre Ausrichtung ist klar, wer sie gespielt hat.) Jede Seite besitzt sechs eigene (die die identischen Funktionen besitzen, jedoch individuell gestaltet sind), fünf weitere (neutrale) können von beiden Spielern eingesetzt werden.
Die Aktion der Karte wird sofort ausgeführt, wodurch beispielsweise benachbarte Karten zerstört, gedreht, geschützt oder umgesetzt werden. Sobald alle Felder belegt sind, gewinnt die Partie derjenige, der mehr (der sichtbaren) Karten ausgespielt hat. Ausnahme: Wurden Atombomben eingesetzt (Karte KABOOM liegt), verliert derjenige, dem diese Karte gehört. Insgesamt müssen zwei Partien gewonnen werden.
Meinung
Bankiers und Scheiche, Attentäter und Präsidenten. Taliban gegen Söldner. Wahlen, TV, dann der Putsch und schließlich Aufruhr samt UNO. Finanzkrisen, Fast Food, Hacker und Presse geben ihr Übriges. Da ist ganz schön was los im Nahen Osten auf dem Spielbrett! Alles wirkt sich aufeinander aus, jede Aktion will bedacht sein. Außerdem gibt es Kombinationen, die bei der Auswahl berücksichtigt werden müssen. Beispielsweise grenzt es an Selbstmord, KABOOM zu spielen, wenn der Gegner noch die Möglichkeit hat, eine Karte zu drehen.
Dank der vielen offensiven Karten ist für Bewegung auf dem Plan gesorgt. Zu chaotisch wird das Ganze jedoch nicht, da keine neuen Karten nachgezogen werden. Alles liegt von Beginn an offen aus und ist nahezu vollständig berechenbar. Was ganz zu Beginn noch chaotisch wirkt, wird mit jedem eingesetzten Charakter/Event übersichtlicher und taktischer.
Fazit
Großes Lob an die Macher: Das Thema ist erfrischend provokant, ohne dabei anstößig zu wirken. Wäre dieses Duell bei herkömmlicher Gestaltung in der Masse vielleicht untergegangen, verdient es in dieser Form Aufmerksamkeit, zumal es sich in Clash prima duellieren läßt. Durch die zufällige Auswahl neutraler Karten ist zudem für Abwechslung gesorgt.
7 | cp 29.11.2012 | nicht nur originell, sondern auch gut |
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