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Datenblatt image
ID 12577

ALCAZAR


cover
andere Namen: Das neue Big Boss
Jahrgang: 2009

Verlag: Kosmos [->]
Autor: Wolfgang Kramer
 
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2-5

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60

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ab 10


Material: mittelmässig
Komplexität: gering
Kommunikation: durchschnittlich
Interaktion: durchschnittlich
Einfluss: hochf5
Bewertung angespielt: 6.7 von 10
punkte

Score gesamt: 59.1% von 100
score
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Rezension

Ziel

Der König wünscht sich ein Schloss. Also geht er zum Schlüsselmeister beauftragt er die Adelsfamilien des Landes damit, neue prunkvolle Schlösser zu bauen. In das größte und schönste möchte er nämlich selbst einziehen. Die Adligen freuen sich sehr über diese Pläne, denn an den Bauten verdienen sie kräftig mit.

Alcazar beinhaltet die Regeln für „Das neue Big Boss“, einer regeltechnisch praktisch unveränderten Neuauflage des Wirtschaftsspiels Big Boss, sowie für „Alcazar“, einer Art Fortgeschrittenen-Version dieser Regeln.

 

Regeln

Auf dem Spielplan befinden sich aneinandergereiht und durchnummeriert 72 Felder, die jedoch nicht mit Figuren bevölkert, sondern mit Schlossteilen bebaut werden. Reihum sind die Spieler am Zug und stehen immer vor der gleichen Wahl: Karte kaufen oder Karte ausspielen.

Für jedes Feld gibt es genau eine passende Baukarte mit der entsprechenden Nummer, sechs Stück davon liegen offen aus. Außerdem gibt es noch Turmkarten, mit denen in die Höhe gebaut werden kann. Die kosten zwar das Doppelte, sind aber dafür nicht auf ein einzelnes Feld eingeschränkt.

Durch das Ausspielen einer Karte wird auf das entsprechende Feld ein aus Die Baumeister von Arkadia oder Torres bekanntes Plastiktürmchen gesetzt. Damit lassen sich unter Berücksichtigung bestimmter Abstandsregeln neue Einzelgebäude (Villen) oder Schlösser gründen, bestehende Paläste erweitern und manchmal sogar zusammenlegen. Wird nämlich die Lücke zwischen zwei Gebäuden gefüllt, fusionieren diese zu einem einzigen neuen Megakomplex.

Für die Bautätigkeit werden die Spieler sofort durch eine ordentliche Portion Geld entsprechend dem aktuellen Gebäudewert entlohnt. Der Wert ermittelt sich aus der Summe der Elementwerte und kann auf einer Punkteleiste leicht abgelesen werden. Je höher sich ein Bauelement befindet, desto mehr Punkte ist es wert.

Danach darf auf das neue Bauteil einer der eigenen acht Adligenfiguren gesetzt werden. Dafür muss zwar wiederum der gerade erworbene Gebäudewert bezahlt werden (-bei den beiden Baronen sogar das Doppelte-), jedoch sind diese Figuren eine gute Investition, wenn die Gebäude weiter wachsen. Bei Gebäudefusionen werden allerdings Adlige der Mitspieler vom kleineren Schloss entfernt und an die Spieler zurückgegeben.

Sobald der letzte Baustein gesetzt wurde, endet das Spiel und alle eingesetzten Adligen werden gewertet. Wer die meisten Figuren in der zweiten Ebene oder höher vorweisen kann, erhält zudem einen kleinen Finanzbonus. Es gewinnt natürlich der schließlich reichste Spieler.

So viel zum „neuen Big Boss“. Bei „Alcazar“ gibt es nun ein paar kleine Änderungen:

  • Wird in die Höhe gebaut, wächst der Schlosswert immer nur um zwei Punkte.
  • Es dürfen auch Brücken gebaut werden, mit denen ebenfalls Zusammenschlüsse möglich sind, auch quer über den Spielplan. Adligen unter der Brücke werden dann ebenfalls gewertet und entfernt.
  • Adlige dürfen auch umgesetzt oder vertauscht werden.
  • Das Spiel endet auch wenn die letzte Brücke verbaut wird.
  • Jeder Adlige liefert Punkte entsprechend seiner Ebene (Barone doppelt)

 

Meinung

Zwar sind die Regeln simpel, doch zeigen sich im Spielverlauf viele Kleinigkeiten, die beachtet werden müssen. Zunächst einmal ist es natürlich naheliegend festzustellen, dass beim „neuen Bis Boss“ Adlige immer eine gute Investition sind. Je früher sie ins Spiel gebracht werden, desto größer wird ihre Wertsteigerung. Wenn sie irgendwo rausgeschmissen werden, bedeuten sie keinen Verlust und kehren zurück. Und wenn mal Geld benötigt wird, kann immer noch eine Figur von einem bedrohten Gebäude entfernt werden.

Doch die Gewinnmaximierung verläuft im Wesentlichen über das Anbauen bei möglichst großen Gebäuden. Daher sollte anfangs nicht zu sehr an einem selbst errichteten Palast festgehalten werden, wenn sich im Spielverlauf eine andere Festung entsprechend entwickelt. Wenn entsprechende Karten ausliegen, sollten diese auch genommen und somit reserviert werden –was anfangs einiges an Geld kostet. Doch horten braucht niemand dieses, denn am Spielende wird eh alles zum Wohle der Spieler ausgezahlt. Apropos Ende: 84 Steine, 72 Felder und 20 Turmkarten – Das reicht nicht für alle, das Spiel endet bevor manche Karten gespielt sind. Dies sollte bedacht werden, bevor rigeros alle Karten aufgekauft werden.

Und selbst während des Spiels gibt es noch jede Menge andere Möglichkeiten. Dazu zählen taktische Blockaden, indem Karten auf der Hand zurückgehalten werden um bestimmte Bauwerke nicht weiter wachsen zu lassen. Damit lässt sich sogar das Verhalten der Mitspieler beeinflussen, die ja ebenfalls lieber am größeren Gebäude mitwerkeln. Besonders nett ist es, zwei benachbarte Feldkarten zu besitzen. Auf das eine Feld wird eine Villa mit Baron gesetzt (kostet nur 1 Real!), im nächsten Zug mit dem anderen eine Verbindung zur benachbarten Burg gesetzt und gleich mal kräftig abgerechnet. Ganz nebenbei ist der Baron plötzlich extrem viel Wert – zum Schnupperpreis.

All dies gilt genauso für den Klassiker Big Boss, der leider schon lange nicht mehr erhältlich ist. Und wenn, dann nur zu Mondpreisen. Während sich Big Boss jedoch mit funktionalen, einfachen Steinen zum aufeinanderstecken begnügte, weckt Alcazar mit seinen Burgsteinen ganz andere Assoziationen. Allerdings solche, die mit dem Spiel überhaupt nichts zu tun haben, denn „Big Boss“ ist eine pure Wirtschaftssimulation, kein Mittelaltergeplänkel.

Die für die Variante "Alcazar" definierten Unterschiede verändern den Spielablauf erheblich. Plötzlich ist es viel wichtiger, seine Adligen auf möglichst hohe Ebenen zu bugsieren. Aus dem Fusions- wird ein Kletterspiel. Allerdings mit einer etwas unbefriedigenden Endwertung, die selten für Überraschungen sorgt. Vor allem bei „Alcazar“ zeigt sich zudem ein Manko, das es beim alten Big Boss nicht gab: Ab etwa der vierten Ebene beginnen die Steine instabil zu werden und wackeln.

Völlig unverständlich ist zudem, weshalb dem Spiel praktisch zwei Anleitungen beiliegen, die beide komplett gelesen werden müssen –obwohl für „Alcazar“ eine kurze Übersicht der Unterschiede genügt hätte. Im Grunde handelt es sich schließlich um das gleiche Spiel, nur eben mit einer Art Einsteiger- und Expertenregeln.

 

Fazit

Endlich gibt es wieder Big Boss! Zwar mutet es ein wenig merkwürdig an, ein kapitalistisches Spielprinzip ins Mittelalter zu transportieren, jedoch stört dies wenig bei der neuen Big-Boss-Variante. Da auf die Alcazar-Regel getrost verzichtet werden kann, können sich die Besitzer eines alten Big Boss zurücklehnen -alle anderen dürfen bei Alcazar dagegen zugreifen. Bevor auch diese Version wieder für lange Zeit vom Markt verschwindet…

 


2010-01-19, Carsten Pinnow (cp)



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Bewertungen
6.5niggi
11.01.2010
7cp
12.01.2010
Bewertung gilt f?r die Einstiegsvariante "das neue Big Boss", einschliesslich Punktabzugs f?r unpassendes Material. "Alcazar" bek?me nur 6 Punkte.
6.5MarkusB
12.05.2013

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