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Datenblatt image
ID 12252

AGUA


cover
Jahrgang: 2002

Verlag: Murmel [->]
Autor: Team Spielwerkstatt Murmel
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2-6

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60

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ab 5


Material: einfach
Komplexität: gering
Kommunikation: durchschnittlich
Interaktion: gering
Einfluss: durchschnittlichf5
Bewertung angespielt: 5.0 von 10
punkte

Score gesamt: 57.0% von 100
score
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Rezension

Ziel

Der Kreislauf des Wassers ist viel komplexer als gemeinhin angenommen. In Agua lernen die Spieler die vielfältigen Wege kennen, die Wassermoleküle bei ihrem Marsch durch die Zivilisation durchlaufen.

Regeln

Der Spielplan zeigt verschiedene geographische Regionen, die von mehreren farbigen Transportwegen durchkreuzt werden - den Wegen des Wassers. Mehrere Planelemente lassen sich austauschen, sodass beispielsweise der Kreislauf eines Kernkraftwerks oder der einer Fischereiflotte gewählt werden kann. Insgesamt 25 solcher Elemente stehen zur Verfügung.

Jeder Spieler verfügt über vier Wassertropfen, mit denen er die Welt erkunden kann. Zwei Farbwürfel bestimmen beim Zug eines Spielers, über welche Wasserwege er seine Tropfen in der vorgeschriebenen Richtung fortbewegen darf. Fünf Bewegungspunkte in sechs Farben stehen zur Verfügung, die beliebig verteilt werden können. Blaue Wege kennzeichnen beispielsweise Flüsse und Meere, gelbe dagegen Tiere. Über Kreuzungspunkte kann ein Tropfen seine Bewegungsrichtung wechseln.

Manche Felder sind mit sogenannten Erfahrungspunkten in Form von Holzchips versehen. Erreicht ein Tropfen ein solches Feld, darf er diesen Erfahrungswert mitnehmen. Sobald er in die große Wolke in der Mitte des Spielplans zurückkehrt, sind diese Punkte beim Spieler in Sicherheit. Trifft ein Tropfen in seiner Bewegung jedoch auf einen anderen, verdunstet letzterer und sammelt sich wieder in der Wolke. Seine Erfahrungspunkte werden vom Neuankömmling übernommen.

Verläßt der letzte Tropfen eine Wasserwegkarte nachdem alle Punkte dort eingesammelt wurden, wird diese Karte durch ein anderes Planelement ausgetauscht. Außerdem darf der verantwortliche Spieler eines von zehn zu Spielbeginn leeren Wegefeldern mit einem Erfahrungschip aus dem Vorrat füllen. Leere Felder stellen unüberwindbare Hindernisse dar, durch dieses Auffüllen werden im Laufe des Spiels allerdings weitere Bereiche für die Tropfen nutzbar. Zudem erhöht sich mit jedem Austausch die verfügbare Anzahl Bewegungspunkte.

Sind alle leeren Felder besetzt, endet das Spiel sofort. Jeder von den Spielern gesammelte Chip ist so viele Punkte wert, wie sich gleichfarbige Chips auf den ehemals leeren Feldern befinden.

Meinung

Wenn Regentropfen an Deine Scheiben klopfen, dann weißt Du nun, was die schon alles gesehen haben. Die waren ja quasi schon überall - in der Wüste, im Magen eines Warzenschweins, im Feuerwehrschlauch und wahrscheinlich sogar in Bielefeld. Viele Kreisläufe sind trivial, manche dagegen eher unbekannt. "Agua" regt Erwachsene zum Philosophieren über die Rolle und Bedeutung des Wassers an und bringt Kindern auf unterhaltsame Weise die Funktionsweise grundlegender Mechanismen der Natur bei.

Dabei steht den Spielern dank der festen Bewegungsreichweite durchaus ein kleines Repertoire an taktischen Möglichkeiten zur Verfügung - trotz der vielen Würfelei. Der entscheidende Kniff zum Sieg liegt nämlich nicht im Sammeln der meisten Erfahrungschips, sondern der richtigen. Sobald die ersten Punkte eingesammelt wurden, bieten sich zwei Grundstrategien an: Erstens Chips platzieren und zweitens austauschen.

Durch das aktive Freiräumen von Planelementen wird entschieden, welche Chipfarben überhaupt ins Spiel kommen. Steht ein weiterer eigener Tropfen in der Nähe, bietet es sich an, gleichfarbige zu sammeln. Andernfalls kann eine stärkere Diversifizierung vorteilhaft sein. Trifft ein Tropfen auf ein bereits belegtes ex-freies Feld, kann er den dort liegenden Chip auch austauschen. Dies erfordert zwar ein wenig Planung, bietet sich aber auch erst gegen Spielende an, wenn ohnehin schon mehr Bewegungspunkte verfügbar sind. Natürlich kommt es nicht selten vor, dass die Mitspieler ähnliche Pläne haben...

Schön wäre es gewesen, wenn an der einen oder anderen Stelle auch gleich der Umweltaspekt zum Tragen gekommen wäre. Aber das ist wohl eher etwas für ältere Kinder, die abends lange wachliegen und den Geräuschen lauschen, die sie vom Schlafen abhalten: Wenn Regentropfen an Deine Scheiben klopfen...

Historische Anmerkung: "Agua" wurde in zwei Schritten entwickelt, an denen ganz verschiedene Personen beteiligt waren. Die ersten Entw�rfe stammen schon aus den Achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts, dann blieb es lange aus finanziellen Gr�nden in der ber�hmten "Schublade". Durch die Zusage von Helvetas, einer grossen Schweizer Entwicklungsorganisation, eine Grossbestellung des Spieles in Auftrag zu geben, konnten die damaligen Spielentw�rfe dann Anfang des neuen Jahrtausends wieder aus der Schublade geholt und nochmals intensiv weiterentwickelt werden.

Den Schwerpunkt "Globalisierung" bzw. "Enwicklungspolitik", der auch im Begleitheft mit ausf�hrlichen Beispielen erg�nzt wird, wurde erst zu diesem Zeitpunkt gew�hlt. Es gab sogar mal eine Version, in der die Wassertropfen "verschmutzt" werden konnten, diese Idee wurde aber aus Gr�nden der Komplexit�t wieder fallen gelassen.

Fazit

"Agua" ist ein spieltechnisch einfaches, aber viele Lebensbereiche abdeckendes Lernspiel, das nicht nur für jüngere Kinder lehrreich ist. Gerade für junge Familien ist "Agua" deshalb sehr empfehlenswert.


0000-00-00, Carsten Pinnow (cp)



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Bewertungen
5cp
26.04.2009

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