A TALE OF PIRATES
Verlag: Cranio Creations [->]
Autor: Asger Harding Granerud, Daniel Skjold Pedersen, D. Tascini
Grafik: Ruslan Audia
Ziel
Was Jack Sparrow seine Black Pearl, ist die Ellen für zwei bis vier Spieler, die in A Tale of Pirates in die Rolle von Piraten schlüpfen, um diese kooperative Echtzeit-Veröffentlichung in zehn Kapiteln gemeinsam zu meistern.
Regeln
Zunächst wird das Schiff (die Ellen) zusammengebaut und in die Mitte einer Windrose gesetzt. Anschließend wird der Umschlag des aktuellen Kapitels geöffnet. Zu jeder der sechs Himmelsrichtungen wird eine verdeckte Karte gelegt. Jeder Spieler erhält eine Sanduhr, die als Arbeiter fungiert. Die App wird gestartet und schon kann es losgehen.
A Tale of Pirates ist ein kooperatives Abenteuerspiel in zehn Kapiteln. Um nicht zu spoilern werden in dieser Ablaufbeschreibung nur die Kernmechanismen angerissen, damit sich die Leser grob vorstellen können, wie das Spiel funktioniert. Alle Spieler agieren gleichzeitig, wobei Absprachen natürlich empfehlenswert sind. Die Spieler platzieren ihre Sanduhr in einem Aktionsslot des Schiffs und müssen anschließend warten, bis die Zeit abgelaufen ist. Erst dann dürfen sie die Aktion ausführen.
Als Aktion dürfen die Spieler eine verdeckte Karte aufdecken, die Geschwindigkeit des Schiffs regulieren, Reparaturen ausführen, Kanonen laden, auf Gegner schießen usw. Während der Partie wird das Schiff von der spanischen Flotte verfolgt, die auf die Ellen feuert. So entstandener Schiffsschaden muss repariert werden. Wird das Maximum an Schäden durch einen Angriff überschritten, verliert das Schiff einen Lebenspunkt. Wenn alle Herzen verloren sind, endet das Spiel vorzeitig mit einer Niederlage. Sollten die Spieler hingegen ihre Rundenaufgabe rechtzeitig schaffen, haben sie das Szenario gewonnen und können zum nächsten Kapitel übergehen. Am Schluss bekommt das Team eine Bewertung ihrer Leistung von der App angezeigt.
Meinung
Hinsichtlich des Kern-Spielprinzips kann A Tale of Pirates durchaus mit Kitchen Rush verglichen werden. Aber sind wir doch mal ganz ehrlich – Piraten sind einfach cooler als ein Gastronomiebetrieb. Thematisch hat A Tale of Pirates also die Nase vorn, und spielerisch bewegen sich beide Veröffentlichungen in etwa auf ähnlichem Niveau. Allerdings ist A Tale of Pirates optisch schöner und nicht ganz so hektisch wie Kitchen Rush, was mir persönlich sehr entgegenkommt und gut gefällt. Ein weiterer mechanischer Unterschied ist die App-Unterstützung, die bei A Tale of Pirates hervorragend umgesetzt wurde.
Abstimmungen sind natürlich das A und O einer funktionierenden Crew, um effektiv arbeiten zu können. Dabei sollten die grundlegenden Absprachen am besten vor dem Start eines Kapitels erfolgen. Während des laufenden Abenteuers erfordert die Kommunikation Multitasking-Fähigkeiten, was in unseren Runden nicht jedermanns Sache war. Die Betonung liegt hier auf jederMANN. ;)
Die ersten paar Szenarien sind relativ einfach zu bewältigen, aber im Laufe der Kampagne stiegt der Schwierigkeitsgrad deutlich an und sorgt für gehöriges Fluchen (und Lachen) unter der Crew. Gut so! Denn sowohl Fluchen als auch Lachen sind Emotionen und letztendlich kommt es beim Spielen doch genau darauf an. A Tale of Pirates macht also sehr viel Spaß und kann deshalb auch bedenkenlos weiterempfohlen werden.
Fazit
Einziger Wermutstropfen ist der Wiederspielreiz der Veröffentlichung. Durch den kleinen Legacy-Aspekt des Spiels kennt man halt die Story nach Beendigung der Kampagne, und dann macht das Ganze beim zweiten Mal nicht mehr so viel Spaß wie beim ersten Mal. Nichtsdestotrotz lässt sich A Tale of Pirates auch mehrmals spielen, zumal es verschiedene Schwierigkeitsgrade gibt. Geeignet ist das Spiel übrigens gleichermaßen für Familien, Gelegenheitsspieler und Vielspieler.
7.5 | heavywolf 14.11.2019 | |
6 | Waldelfchen 20.05.2020 |
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