7 WONDERS: ARMADA
Jahrgang: 2018
Verlag: Repos Productions [->]
Autor: Antoine Bauza
Grafik: Dimitri Chappuis, Etienne Hebinger, Cyril Nouvel
Ziel
Dass sich 7 Wonders thematisch mit der Antike beschäftigt, verrät ja bereits der Titel. Und was war damals besonders wichtig? Genau, die Seefahrt! Und genau kommt nun mit der Armada-Erweiterung hinzu. Dass dies ursprünglich gar nicht geplant war, belegen die notwendigen Umbenennungen einiger wichtiger Grundbegriffe: Militärische Konflikte sind nun Landkonflikte, Profanbauten heißen Zivilbauten, Schilde werden zu Pflügen Land-Schilden.
Regeln
Wie es sich für große Mächte gehört, erhält jeder Spieler eine eigene Werft -in Form eines Fortschrittstableaus für sechs Flotten (Verband rot: Militär, gelb: Handel, blau: Zivil und grün: Forschung). Die neuen Armada-Karten (rot: Bootsanleger, Hafendamm, Landungsbrücke, Küstenwall, befestigter Hafen, Küstenfestung; blau: Trockendock, Schiffsbauplatz, Schiffswerft, Montagehalle, Kapitänsamt, Marineamt; gelb: Piratenschlupfwinkel, Piratenversteck, Bruderschaft der Piraten, östlicher Handelsplatz. westlicher Handelsplatz, Zollamt; grün: Schule der Steuermänner, Kartenraum, Marinearchiv, Schreibstube des Entdeckers, Bund der Navigadoren, Ring der Kapitäne) werden zu den normalen Zeitalter-Karten hinzugefügt und sorgen für eine zusätzliche Runde pro Zeitalter. Doch auch die bekannten Karten erhalten zusätzliche Funktionen, denn sie sorgen für den automatischen Fortschritt einer entsprechend gleichfarbigen Flotte. Über den roten Pfad können See-Schilde, über den blauen Siegpunkte gesammelt werden. Gelb bringt Geld (und manchmal durch Steuern auch Abzüge bei den Mitspielern), grün ermöglicht alle zwei Stufen die Entdeckung einer Insel. (Dabei handelt es sich um eine zusätzliche Karte, die aus mehreren ausgewählt werden kann.) Ein Flottenausbau ist aber auch möglich, wenn eine Karte abgeworfen wird.
Seekonflikte werden ihre Land-Vorbilder am Ende jeder Runde durchgeführt. Statt nur mit den Nachbarspielern wird jedoch ein Vergleich mit allen Parteien durchgeführt.
Meinung
Die kleinen semantischen Anpassungen stören nicht und machen durchweg Sinn, darunter auch die Punktebeschränkung für Gildenwertungen. Dass für die Kampfkraft auf See ein anderer Vergleichsmechanismus gewählt wurde, ist ebenfalls eine gute Idee -obwohl dies natürlich bedeutet, dass man nun auch alle anderen Mitspieler zumindest teilweise im Blick behalten sollte. Dafür gibt es aber neue Planungsmöglichkeiten für die vier Flotten, deren Entwicklungsfortschritte ein wenig an Caylus erinnern. Kein schlechtes Zeichen, aber dennoch eines mit Haken, denn nicht alle Farben sind gleichwertig. Generell sollte man sich dabei nicht verzetteln, sondern auf etwa zwei Flotten konzentrieren, da die Belohnungen stetig zunehmen. Ob man wirklich zusätzliches Geld benötigt, hängt wohl von den jeweiligen Umständen ab, jedoch lohnen sich Inselerkundungen (grün) nur selten.
Fazit
7 Wonders ist zu schnell vorbei oder selbst mit den Erweiterungen Cities und Leaders nicht komplex genug? Da kann Armada helfen. Die neuen Seeausbauten sorgen für zusätzliche Entscheidungszwänge und unterschiedliche Entwicklungsmöglichkeiten, erfordern aber auch mehr Aufmerksamkeit.
6 | cp 11.07.2019 | verkompliziert 7 Wonders, bedeutet für Fans aber zusätzliche Abwechslung |
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